Weltgesundheitstag 2020: Pflege wertschätzen

Wiesbaden(pm). „Pflege findet vor Ort statt in den Städten und Gemeinden. Doch gerade auf dem Land dünnen die Versorgungsstrukturen für ältere und pflegebedürftige Menschen immer mehr aus. Das Ziel muss daher sein, die kommunalen Strukturen im Hinblick auf altengerechtes Wohnen und Leben zu stärken und die Versorgungsstrukturen aufrechtzuerhalten und genügend Pflegepersonal vorzuhalten, “ sagt die gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Daniela Sommer am Weltgesundheitstag, der dieses Mal den Pflegern und den Hebammen gewidmet ist.


Wichtig sei im Zuge des demografischen Wandels, dass mehr Fachkräfte in der Pflege ausgebildet werden. Sommer konstatiert, dass die Pflege- und Betreuungsqualität im Wesentlichen von der Qualität des Personals und dessen Ausbildung abhänge. In Deutschland würden dem Personal im pflegerischen Bereich Leistungen abverlangt, die eine umfangreiche und qualifizierte Ausbildung erforderlich machen. „Arbeit bzw. Ausbildung von Pflegefachkräften müssen mehr Wertschätzung und Anerkennung erfahren! Den Pflegekräften gilt ein herzlicher Dank für ihre gute und unermüdliche Arbeit – nicht heute und in Zeiten von Corona, sondern generell!“ Diese Anerkennung müsse sich, so Sommer, auch in der besseren Bezahlung niederschlagen. Sommer fordert vor allem aber bessere Arbeitsbedingungen, eine stärkere Einbindung der Expertise der Pflege in politische Entscheidungen sowie Personalmindeststandards, damit wieder mehr Zeit für Pflege insgesamt zur Verfügung steht. „Wir wollen alle gesund alt werden. Gesundheit ist ein hohes Gut, “ sagt sie und verweist auf die WHO-Definition von Gesundheit. Gesundheit sei der Zustand vollständigen physischen, psychischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur der Abwesenheit von Krankheit und Schwäche. „Wenn wir die WHO-Definition von Gesundheit ernst nehmen und die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung nicht gefährden wollen, brauchen wir Pflegefachkräfte, die entsprechende Förderung von Ausbildung und monetärer Anerkennung sowie bedarfsgerechte Angebote von der Prävention bis hin zur Rehabilitation! Hier könnte die Landesregierung motivierter agieren und steuern, um von Beginn an niemanden alleine zu lassen und ein gesundes Aufwachsen und Leben bestmöglich zu unterstützen“, so der Wunsch von der SPD-Politikerin Dr. Daniela Sommer seit Jahren.


Abschließende mahnt sie nochmal an: „Neben der Anerkennung wäre es jetzt immens wichtig, den Menschen, die tagtäglich am Bett stehen und Menschen versorgen, genügend Schutzmaterial zur Verfügung zu stellen! Noch immer hören wir aus den Krankenhäusern und pflegerelevanten Bereichen, dass Schutzausrüstung Mangelware ist. Im Notfall ist es mal o.k. Mundschutze zu sammeln und zu erhitzen, es sollte aber absolut keine Dauerlösung darstellen, um das medizinische und das Pflegepersonal zu schützen! Zudem sollten Produktionskapazitäten auch in Hessen wie vornehmlich in Bayern und Baden-Württemberg umstrukturiert werden, um Masken, Schutzkittel, Schutzbrillen, Handschuhe und Desinfektionsmittel herzustellen zu können. Aktuell konkurrieren Häuser und selbst Stationen und Pflegekräfte um den Erhalt des Material. Wichtig ist, mehr Schutzausrüstung für alle zu beschaffen bzw. herzustellen! Mehr Schutz bedeutet auch mehr Wertschätzung und dass die Fachkräfte in ihrem Tun bestmöglich unterstützt werden, selbst gesund zu bleiben, um weiterhin wertvolle Hilfe leisten zu können “, so Sommer abschließend. Sommer verspricht, wenngleich derzeit die Corona-Bewältigung im Vordergrund stehe, sich weiterhin für die Pflege und die Geburtstaghilfe einzusetzen. Über die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Gehälter von Pflegekräften und Hebammen, die Erhöhung der Beteiligung von Pflegekräften und Hebammen an Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen gehe es auch um wirksame Personal-Planungsstrategien sowie um die weitere Sensibilisierung von Politik und Gesellschaft für den Stellenwert der Arbeit von Pflegekräften und Hebammen.

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