Neue Fußgänger- und Radfahrerbrücke in Frankenberg – Einweihung abgesagt

Frankenberg(pm). Die für Ende April mit einem Fest geplante Einweihung der neuen Brücke über den Walkegraben in Frankenberg (Eder) wurde jetzt von der Stadt vorläufig abgesagt. Grund ist die gegenwärtig unklare Situation in Bezug auf die Corona-Pandemie. Ursprünglich sollte die Fußgänger- und Radfahrer-Brücke am 26. April offiziell eingeweiht und eröffnet werden. „Auch wenn noch rund vier Wochen dazwischen liegen, werden wir in der aktuellen Lage erst einmal darauf verzichten“, kommentierte Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß die Absage.

Die 34 Meter lange Brücke verbindet die neu gestaltete Uferstraße mit dem Großparkplatz auf der Wehrweide und schafft einen barrierefreien Zugang zur Innenstadt. Die leicht geschwungene Form der Brücke fügt sich dabei einerseits harmonisch in die Umgebung ein, ist andererseits auch funktional notwendig: Obwohl die Uferstraße im Zuge der Bauarbeiten in diesem Bereich bereits um rund 1,80 m abgesenkt worden war, besteht zwischen den beiden Endpunkten der Brücke noch ein Höhenunterschied. „Die geschwungene Form der Brücke und die dadurch entstandene Länge sorgen für eine maximale Steigung von 6 Prozent. Damit ist die Brücke auch barrierefrei mit Rollstuhl oder Rollator zu überqueren“, erklärte Karsten Dittmar, Leiter des städtischen Fachbereichs Stadtentwicklung, Umwelt und Finanzen.

Mit 4 Metern ist die neue Brücke deutlich breiter als die vorherige Holzbrücke. Sie wird nach der Fertigstellung direkt auch für den Radverkehr geöffnet. „Wie auf der Promenade in der Uferstraße laufen hier dann Fußgängerweg und Radweg parallel nebeneinander“, so Dittmar weiter. „Es entsteht damit auch eine direktere Wegeverbindung für viele Fahrradfahrende.“ Insgesamt führen derzeit sieben überregionale touristische Radwege und Themenrouten durch Frankenberg, bislang allerdings weitgehend am Stadtzentrum vorbei. Auch das soll sich durch eine Zusammenführung an dieser Stelle ändern. Insgesamt ist die Brücke damit ein wichtiger Beitrag zur Nahmobilität in Frankenberg und hessenweit das erste Objekt, für das eine Förderung aus dem Förderprogramm „Nahmobiliät“ des Landes Hessen gewährt wurde. Die Förderquote lag dafür bei 75 %.

Positive Auswirkungen hat die breitere Brücke auch auf die Sicherheit von Großveranstaltungen auf der Wehrweide wie beispielsweise den Pfingstmarkt. Durch die Insellage ist eine Entfluchtung der Wehrweide im Ernstfall dort ausschließlich über die vier Brücken möglich – mit der neuen Brücke in Zukunft schneller und sicherer. Selbst die Zufahrt für einen Rettungswagen ist bei 4 Metern Breite im Notfall möglich. „Bei der nächsten Europeade müssen wir dann vielleicht niemanden mehr am Eingang abweisen, weil das Gelände überfüllt ist“, freut sich Bürgermeister Heß mit einem Augenzwinkern. Bis Ende April laufen die Arbeiten an der Brücke zunächst weiter. Der Asphalt wird noch aufgebracht und die Brücke wird sicher verankert. Mitte März hatte ein Kran die rund 40 Tonnen schwere Brückenkonstruktion an ihre Endposition gebracht. Zuvor war der „Brückenrohling“ in zwei Teilen angeliefert worden – mit zwei Schwertransporten aus dem oberpfälzischen Cham.

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