Signale und Feinzeichen von Kindern erkennen: erster Fachtag zur Kindertagespflege

Bad Wildungen(pm). „Ich sehe was, was Du gleich siehst“ lautete das Motto des ersten Fachtages der Kindertagespflege und Frühen Hilfen des Landkreises Waldeck-Frankenberg. Wie man verhaltenstechnische Signale von Kindern entschlüsseln, ihre Zeichen verstehen und feinfühlig darauf reagieren kann, wurde von der niederländischen Pädagogin und Buchautorin Maria Aarts erläutert. Beim ersten gemeinsamen Fachtag von Kindertagespflege und Frühen Hilfen des Landkreises hielt sie dazu verschiedene Vorträge, unter anderem über die von ihr begründete Marte-Meo-Methode, was lateinisch ist und so viel bedeutet wie „aus eigener Kraft“.

Die Methode, die durch internationale Forschungsprojekte untersucht wurde, findet im Umgang mit Kindern in mehr als 40 Ländern Anwendung. „Ziel ist es, die Bedürfnisse von Kindern zu erkennen und kompetent darauf zu reagieren, um eine nach-haltig positive Entwicklung zu gewährleisten“, erklärt Maria Aarts. „Daher ist die Marte-Meo-Methode geprägt von einer wertschätzenden und an den eigenen Ressourcen orientierten Grundhaltung.“ Die Methode charakterisiert sich dadurch, dass Alltagssituationen zwischen Eltern, Fachkräften und Kindern in den Mittelpunkt gestellt und mit den Beteiligten besprochen werden. Im Laufe des Fachtages wurde dies – auch mit Hilfe von kurzen Videos – erläutert. Es wurde veranschaulicht, wie man mit der Marte-Meo-Methode im Umgang mit Kindern in kleinen Alltagsmomenten große Entwicklungsschritte sehen kann – und wie man die Botschaften hinter herausforderndem Verhalten von Kindern deuten kann.

„In unserer heutigen modernen Gesellschaft stellt insbesondere die Kindertagespflege oft bereits einen ersten Bildungsort für Kinder dar, der einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung haben kann“, betont der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese. Umso wichtiger sei es, sich auf Fachveranstaltungen wie dem Fachtag über aktuelle und relevante Themen im Bereich der Kindertagespflege wie auch der Frühen Hilfen auszutauschen.

Dies taten die rund 180 Teilnehmer, die aus den Bereichen Frühe Hilfen, Kindertagesbetreuung, Prävention, Kinderschutz, Schulen und Jugendarbeit stammten. „Wir freuen uns über diese hervorragende Resonanz und können uns gut vorstellen, solche Fach-tage auch künftig zu diversen Themen anzubieten“, betonen Daniela Kramer und Monika Padberg-Koert vom Fachdienst Jugend, der die Veranstaltung ausrichtete.

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