Junge Union Hessen verurteilt Wahl von NPD-Mann zum Ortsvorsteher

Sommer: „Unentschuldbar und durch nichts zu rechtfertigen.“

Wiesbaden(pm). Die Junge Union Hessen reagiert fassungslos auf die Wahl des stellvertretenden Landesvorsitzenden der NPD zum Ortsvorsteher des Altenstädter Stadtteils Waldsiedlung. Stefan Jagsch wurde in der jüngsten Sitzung des Stadtteilgremiums mit 100 Prozent der Stimmen der anwesenden Ortsbeiratsmitglieder gewählt. Für den Landesvorsitzenden der Jungen Union Hessen, Sebastian Sommer, und seinen Stellvertreter, Yannick Schwander, ein absoluter Tabubruch. „Eine solche Wahl ist durch nichts zu entschuldigen und zu rechtfertigen. Es gibt schlicht und ergreifend keine Gründe für die Wahl eines Mitglieds der NPD zum Ortsvorsteher“, so Sommer und Schwander.

Die beiden jungen Christdemokraten sind selbst Ortsvorsteher ihrer jeweiligen Stadtteile. Sommer im Wehrheimer Ortsteil Pfaffenwiesbach und Schwander im Frankfurter Stadtteil Nieder-Erlenbach. Beide sind sich einig, dass ein NPD-Mitglied kein geeigneter Mann für ein solches Amt sein kann. „Wir werden Herrn Jagsch nie und nimmer als Kollege anerkennen können. Einen Mann, der mehrfach namentlich im Verfassungsschutzbericht erwähnt wird, ist nicht geeignet, ein solches Amt zu bekleiden“, erklären der Landesvorsitzende und sein Stellvertreter. Auch für die Wetterauer JU-Kreisvorsitzende, Tatjana Cyrulnikov, selbst Mitglied des Ortsbeirats Altenstadt-Waldsiedlung, ist diese Wahl nicht hinnehmbar. „Ich kann nicht glauben, dass diese Wahl wirklich vollzogen wurde. Ich selbst war an dem Abend der Wahl verhindert, distanziere mich aber klar und deutlich von dieser Wahl. Der Waldsiedlung und dem Ortsbeirat wurde hier sehr geschadet“, so Cyrulnikov.

Da auch zwei Ortsbeiratsmitglieder, die über die CDU-Liste in den Ortsbeirat eingezogen sind, an der Wahl beteiligt waren, werden Sommer und Schwander deutlich: „Alles andere als der sofortige Rücktritt ist inakzeptabel. Wer über die CDU-Liste in ein demokratisches Gremium gewählt wird, der hat eine Verantwortung und dieser Verantwortung sind die anwesenden Christdemokraten nicht nachgekommen.“ „Wir distanzieren uns klar von den beiden Mitgliedern der CDU-Fraktion im Ortsbeirat, die diese Wahl mitgetragen haben. Für uns als Junge Union Hessen steht fest: keine Handbreit den Extremisten!“, so Sommer und Schwander abschließend.

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