Fettverteilungsstörungen als Gefahr für die psychische Gesundheit anerkennen

Wiesbaden(pm). Die pflege- und gesundheitspolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, wirbt dafür, dem Lipödem als Krankheit mehr Aufmerksamkeit zu geben. Das Lipödem ist eine chronische, erbliche Fettverteilungsstörung, an der nahezu ausschließlich Frauen erkranken. Die Fettanlagerungen – meistens an der Außenseite der Oberschenkel und an den Hüften – sind sport- und diätresistent.

Sommer, die an die Landesregierung eine Kleine Anfrage zu den Behandlungsmöglichkeiten für Lipödem-Betroffene gerichtet hat, sagte: „Die Krankheit führt zu körperlichen, vor allem aber zu seelischen Belastungen, die von den Ärztinnen und Ärzten immer mitgedacht werden müssen. Die medizinische Expertise über das Lipödem ist allerdings nicht weit verbreitet, nach Angaben der Landesregierung gibt es derzeit in Hessen nur 89 entsprechend ausgebildete Fachärzte für Gefäßkrankheiten. Nach Ansicht des Sozialministeriums ist diese Zahl ausreichend – dabei kann das Ministerium gar nicht beziffern, wie viele Patientinnen mit einem behandlungsbedürftigen Lipödem es in Hessen überhaupt gibt.“

Um die erheblichen psychischen Belastungen, die mit dem Lipödem einhergehen können, müssten sich die Betroffenen in der Regel selbst kümmern, kritisierte Dr. Daniela Sommer: „Ohne die zahlreichen Selbsthilfegruppen, die sich in Hessen gegründet haben, wären die Patientinnen mit dem seelischen Druck durch die Fettverteilungsstörung ganz alleine. Die Gruppen leisten hervorragende Arbeit, aber im Sinne der psychischen Gesundheit der Betroffenen wäre hier eine bessere professionelle Unterstützung erforderlich“, so Sommer.

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