Kreis Paderborn (krpb). Manchmal muss man auch Störchen zu ihrem Glück verhelfen. Im vergangenen Jahr suchte sich ein Weißstorchenpaar ausgerechnet einen Strommasten im Bereich der renaturierten Lippe am Diebesweg in Paderborn als Nistplatz aus. Weil ein Horst an der Stelle sehr gefährlich ist, bekam das Paar ein neues Zuhause angeboten. In der Nähe des Strommastes wurde ein 10 Meter hoher Mast mit einer runden Plattform errichtet, auf der die Tiere ihr Nest bauen können. Die Störche fanden dieses luftige Zuhause offensichtlich richtig gut und kehrten in diesem Jahr zu ihrem Paderborner Domizil zurück. Das Paar hat Nachwuchs bekommen. Zwei Storchenkinder erblickten vor etwa drei Wochen das Licht der Welt und schauen seitdem schon recht unternehmenslustig über den Rand des Nestes.
Zunächst war die Aufregung groß, als das Paderborner Kreisumweltamt im März den Antrag des Betreibers der Hochspannungsleitung genehmigte, eine große schwarzen Plastikkugel auf dem Freileitungsmasten zu installieren, um die Störche davon abzuhalten, an diesem gefährlichen Ort ein Nest zu bauen. Abgestimmt worden war diese Maßnahme zum Schutz der Tiere mit den Experten der Biologischen Station Paderborn-Senne. Als Ersatz wurde die Storchennisthilfe ein paar Flügelschläge weit entfernt vom Betreiber aufgebaut und finanziert. Störche gelten als standorttreu. Die Fachleuten sahen hier jedoch eine gute Chance, dass es noch zu keiner Nistplatzbindung gekommen war. Schließlich sollte es den Störchen nicht so ergehen wie ihren Artgenossen in Kaiserlautern im März dieses Jahres. Dort hatten Störche ebenfalls auf einem Freileitungsmasten ihren Nistplatz gebaut. Es kam zu einem Kurzschluss, das Nest geriet in Brand.