Storchenpaar im Merschetal zurück

Kreis Paderborn(krpb). Sie sind wieder da: Das Schwarzstorchenpaar im Merschetal ist aus seinem Winterquartier zurück und hat sein angestammtes Heim bezogen. Der Horst liegt in der Nähe des Windparks Hassel. Spätestens wenn der Nachwuchs da ist, werden die Windräder zur Gefahr. Im Januar 2018 hatten sich der Kreis Paderborn und der Betreiber des Windparks auf Basis einer freiwilligen Vereinbarung darauf geeinigt, unter welchen Bedingungen bzw. in welchen Zeiträumen die Anlagen abzuschalten sind. Diese Regelung zum Schutz der Elterntiere und der Storchenkinder gilt auch in diesem Jahr.

Der Schwarzstorch zählt zu den streng geschützten Vogelarten nach dem Bundesnaturschutzgesetz Aus Sicht des Kreisumweltamtes besteht für die Tiere durch den Betrieb von Windkraftanlagen ein so genanntes signifikant erhöhtes Tötungsrisiko. Vor allem dann, wenn der Nachwuchs da ist: Gefährdet sind die Jungtiere, wenn sie geschlüpft sind und erste Flugversuche unternehmen. Auch für die Elterntiere ist die Aufzucht an der Stelle gefährlich, weil sie dann noch häufiger unterwegs sind, um Nahrung für die Storchenkinder zu besorgen. Das Schwarzstorchenpaar brütete erstmals in 2016 in der Nähe des Windparks. Die Tiere gelten als standorttreu und stellten das im Kreis Paderborn eindrücklich unter Beweis. Jedes Jahr neu im Frühling kehren sie seitdem zurück, um im Merschetal ihr Nest zu bauen. Die Auswertung der Flugrouten in den vergangenen Jahren hatte ergeben, dass nach Trockenfallen des Ellerbaches, wie nahezu jedes Jahr im Mai, die Tiere ihre Routen änderten und durch den Windpark steuerten.

Kameras sind installiert und beobachten das Geschehen vor Ort. Sechs Windkraftanlagen des Windparks Hassel müssen bei schlechten Sichtverhältnissen bzw. Nebel tagsüber bzw. bis in die Abendstunden in den Monaten Mai bis Juli abgeschaltet werden. Vier weitere müssen abgeschaltet werden, sobald die Jungvögel geschlüpft sind und der Ellerbach trockengefallen ist, so dass die Elterntiere andere Nahrungsquellen anfliegen müssen. Fachkundige Gutachter sind auch in diesem Jahr beauftragt worden, alle Flugbewegungen zu beobachten und zu dokumentieren.

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