Funktion und Rolle von Vätern

Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Haina lädt zu Vortrag ein

Haina (Kloster)/Rouven Raatz. „Von zweiten Müttern zu ,Das macht meine
Frau‘-Papas: Funktion und Rolle von Vätern im Familiensystem, in der
Partnerschaft und für die Kindesentwicklung“ lautet der Titel eines psychiatrischen
Vortrages, zu dem die Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Haina am
Mittwoch, 13. März, von 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr in den Konferenzraum 4.1 auf dem
Hainaer Vitos Campus einlädt.


Der neue Ärztliche Direktor PD Dr. Florian Metzger öffnet die bislang überwiegend
zur Fortbildung der eigenen Mitarbeiter konzipierte Vortragsreihe der Vitos Klinik.
Neben denen im Unternehmen vertretenen medizinischen, therapeutischen und
pflegerischen Berufsgruppen sind künftig auch niedergelassene Ärzte und
Therapeuten und vor allem die interessierte Öffentlichkeit eingeladen. „Mit den
Vorträgen von eigenen oder externen Referenten wollen wir einerseits über
aktuelle Entwicklungen des psychiatrischen Fachgebiets informieren, andererseits
vor allem bei den externen Gästen das allgemeine Wissen über Psychiatrie
erweitern und eventuell vorhandene Ängste mindern oder nehmen“, erläutert der
Ärztliche Direktor.


Über die Funktion und Rolle von Vätern wird am 13. März Prof. Dr. Inge Seiffge-
Krenke referieren. Die Professorin für Entwicklungspsychologie an der Universität
Mainz ist Psychoanalytikerin, in der Ausbildung von Kinder- und Jugendlichentherapeuten sowie Erwachsenentherapeuten aktiv sowie in der Supervision im ambulanten und stationären Bereich tätig. Väter sind ein Thema, dass sie seit 20 Jahren beschäftigt. 2016 ist „Väter, Männer und kindliche
Entwicklung. Ein Lehrbuch für Psychotherapie und Beratung“ erschienen. Aktuell forscht sie zu Partnerschaft, Eltern-Kind-Beziehung, und Identität. Ihr aktuelles Buch beschäftigt sich mit der Psychoanalyse des Mädchens. In ihrem Vortrag geht es im Kontext gesamtgesellschaftlicher Veränderungen um Veränderungen in der Vaterrolle und der väterlichen Identität, aber auch um die kompensatorischen Funktionen von Vätern in gestörten Familiensystemen. Väter sind hilfreich bei der Grenzziehung zwischen sich und anderen und dem Erwerb von strukturellen Fähigkeiten wie der Emotionsregulierung. Der Beitrag von Vätern zur Bindungsentwicklung wurde lange übersehen, und so zeigen die Ausführungen zum Beginn der Vaterschaft besonders deutlich seine Rolle als Schutzfaktor und sicherer Ort. Sie verdeutlichen auch die sehr konträren Herausforderungen, die an Väter in der Partnerschaft gestellt werden: Bindung und Erotik – geht das überhaupt zusammen? Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrages werden verschiedene Vätertypen (Disneyland-Daddies, zweite Mütter, Trennungsväter) und psychisch kranke Vätern, insbesondere depressive Väter, sein.

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