Physiotherapie wird für den Erhalt der Gesundheit immer wichtiger

Gemünden(pm). „Physiotherapie ist aus der medizinischen Versorgung heute nicht mehr wegzudenken. Sie wird im Zuge der demographischen Entwicklung und der medizinischen Fortschritte, also der Erhalt der Gesundheit, immer wichtiger,“ sagt die gesundheitspolitische Sprecherin Dr. Daniela Sommer, die im Rahmen ihrer Sommertour das Gesundheitszentrum von Anja Lerch in Gemünden besucht hat. Anja Lerch macht sich 2005 selbstständig: „Mein Traum war es, ein Gesundheitszentrum auf dem flachen Land aufzubauen, um die Versorgung vor Ort sicherzustellen.“ Diesen Traum hat sie sich erfüllt und das Gesundheitszentrum wurde im Mai 2015 in Gemünden eröffnet.

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Unter einem Dach finden sich seither die von Anja Lerch geführte Physiotherapiepraxis mit Gesundheitsstudio und fitline, Ergo- sowie Logopädie, ein ambulanter Pflegedienst und ein Hilfsmittelversorger. Alle im Haus arbeiten interdisziplinäre und Hand in Hand, so das Kunden eine für sich stimmige Therapie, Behandlung und Pflege erhalten können. Dr. Daniela Sommer sagt: „Das ist eine gute Basis, um Menschen, die Beschwerden haben, zu helfen und sie vor Pflege und Rückfällen zu schützen.“ Lerch fordert, so wie ihre Kollegen eine höhere Vergütung, denn die Physiotherapeuten übernehmen große Verantwortung in ihrem Wirkungsfeld, die keineswegs im Entgelt abgebildet sei. „Wichtig ist, dass wir das Berufsbild wieder attraktiver machen, damit genügend junge Menschen diesen Beruf wählen. Neben der Entgeltanpassung erscheint es uns wichtig, eine Schulgeldfreiheit umzusetzen: Von derzeit 16 Schulen muss an zehn Schulen Schulgeld in der Höhe von 290€ bis 496€ erhoben. Viele Auszubildenden können sich das nicht leisten. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass sich der Fachkräftemangel und die Übernahme von Praxen nicht verschärfen“, so Sommer und Lerch unisono. Wichtig ist Dr. Sommer als gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin der SPD Landtagsfraktion, dass der Versorgungsauftrag in Hessen erfüllt wird: „Wir brauchen nachhaltige Verbesserungen und Stabilisierung in der Patientenversorgung.“ Lerch berichtet von anderen Bundesländern, in denen die Physiotherapie politisch besser Gehör finden. So wäre beispielsweise eine Physiotherapeutenkammer eine Stimme für die Physiotherapie. Derzeit wird auch in Hessen beispielsweise die Pflegekammer diskutiert, um jenen, die Fachexpertise haben, mehr Mitsprache zu geben. Die Physiotherapie wird bislang nicht in Kammern berücksichtigt. Lerch würde sich eine solche für die Physiotherapie auch in Hessen für mehr Mitsprache wünschen: „Wer glaubt, dass eine Therapeutenkammer überflüssig ist, weil es ja Berufsverbände gibt, der irrt sich. Tatsächlich gibt es ziemlich gute Gründe, sich für eine Therapeutenkammer einzusetzen – nicht nur, um Therapeuten besser vertreten zu können, sondern auch im Sinne der Patienten und im Sinne der Zusammenarbeit mit den Verbänden, um die Versorgung bedarfsgerecht zu sichern und dazu pragmatische Entscheidungen und Lösungen zu finden, die uns in der Praxis und die unseren Kunden helfen.“ Sommer versprach in Anwesenheit der Genossinnen und Genossin sich weiterhin für die Physiotherapie einzusetzen. Sie hat Kontakte zum Deutschen sowie zum Landesverband, will aber auch die Bedarfe aus dem Landkreis mit nach Wiesbaden nehmen: „Zur gesundheitlichen Versorgung gehört für mich die Physiotherapie dazu – hier muss es endlich Tarifverträge geben, Rezepte müssen von Kassen bezahlt werden und auch bei gesetzliche Rahmenbedingungen im Physiobereich muss die Expertise berücksichtig werden. Sommer bedankte sich im Namen der SPD Gemünden für die Einblicke in das Gesundheitszentrum und wird sich weiterhin für die Physiotherapie auf Landesebene einsetzen.