Keine Kompensation höherer Preise durch Steuergelder – Regionale Erzeugung stärken
Wiesbaden(pm/nh). Zu den heute veröffentlichten Zahlen zum Ökolandbau in Hessen erklärte Wiebke Knell, landwirtschaftspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag: „Der Ökolandbau ist eine gute Option für Landwirte, die darin einen Zukunftsmarkt für sich sehen. Wir wollen aber nicht, dass die 87 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe, die ihre Produkte auf traditionelle Weise erzeugen und vermarkten, benachteiligt oder durch politische Auflagen umerzogen werden. Wenn die CDU/Grüne Landesregierung in den kommenden beiden Jahren 40 Millionen Euro in die Förderung der Ökolandwirtschaft stecken will, muss man fragen, ob die Ökolandwirtschaft sich dauerhaft selbst trägt und die Konsumenten bereit sind, höhere Preise zu bezahlen. Oder ob es am Ende nur um die Mitnahme von Fördermitteln geht und die Betriebe dann wieder umstellen, wenn die zusätzlichen Gelder ausbleiben. Dann hätten wir es mit einem Strohfeuer zu tun, dass der Steuerzahler teuer bezahlt hat, ohne das ein langfristiger Nutzen erkennbar ist.“ Knell weiter: „Eine Entscheidung für den Ökolandbau ist dauerhaft nur tragfähig, wenn am Markt auch höhere Preise aufgrund der besonderen Produktionsweise erzielt werden können. Wir halten aber wenig davon, die fehlende Bereitschaft der Verbraucher, höhere Preise zu zahlen durch Steuergelder zu kompensieren. Das funktioniert nicht auf Dauer. Für die Freien Demokraten ist das Thema „Regionale Erzeugung“ interessanter als der Ökolandbau, denn damit schließen wir niemanden aus und behandeln alle hessischen Erzeuger fair. Viele Verbraucher sind bereit, für regional erzeugte Lebensmittel auch den notwendigen Preis zu zahlen. Ob dabei bestimmte Vorgaben von Ökolabels eingehalten werden, was in der Praxis manchmal wenig sinnvoll ist, ist für viele Verbraucher dabei nicht entscheidend.“ Die FDP-Politikerin erklärte abschließend: „Die Politik der CDU/Grünen Landesregierung wird von der großen Mehrheit der hessischen Landwirte als einseitige Bevorzugung einer besonderen grünen Wählerklientel wahrgenommen, die sich über 40 Millionen aus dem Landeshaushalt freuen darf, während andere hart für ihr Einkommen arbeiten müssen. Diese Einseitigkeit muss beendet werden. Wir brauchen einen stärkeren Einsatz für regionale Erzeugung mit guten Marktaussichten statt immer neue Fördertöpfe, die keinen dauerhaften Erfolg ermöglichen.“