Herzhausen(nh). Von der Blüte bis zur Ernte: wie wichtig die Honigbiene für die Landwirtschaft ist und wie der süße Brotaufstrich produziert wird, lernten 20 Schüler der Ederseeschule Herzhausen bei einem gemeinsamen Frühstück im Grünen. Landrat Dr. Reinhard Kubat und Landwirtschaftsdezernent Fritz Schäfer hatten die Schulklasse im Rahmen des Projekts „Bauernhof als Klassenzimmer“ auf eine Blumenwiese nahe Marienhagen eingeladen. Dort lernten sie nicht nur, wie die Bienen Blütennektar in Honig umwandeln und wie wichtig Naturerzeugnisse wie dieser für eine gesunde und ausgewogene Ernährung sind – sondern insbesondere, welche Bedeutung die Bienen für die Landwirtschaft haben und umgekehrt. „Ob Obst- und Gemüseanbau, Saatguterzeugung oder im Gartenbau: ohne das drittwichtigste Nutztier nach dem Schwein und dem Rind geht in der Landwirtschaft nichts“, betont Landwirtschaftsdezernent Fritz Schäfer. Aber auch Natur- und Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Denn ohne sie gibt es keine Samenbildung, die wiederum Grundlage für den Fortbestand der Pflanzen ist. Viele Kleinstlebewesen und Vögel sind auf diese Nahrungsquellen angewiesen. „Fehlen Bienen, wird dieser geschlossene ökologische Kreislauf erheblich gestört“, betont der Kreislandwirt weiter. Daher setzt sich auch der Landkreis seit Jahren für eine intensive Zusammenarbeit der Imker und Landwirte in Waldeck-Frankenberg ein. Im Rahmen der Agrarumwelt- und Landschaftspflegemaßnahmen fördert und berät der Fachdienst Landwirtschaft zu klima-und umweltfreundlicher Landbewirtschaftung – und unterstützt insbesondere den Austausch zwischen Landwirtschaft und Imkerei. Die Förderung der Anlage von entsprechenden Blühflächen als Nahrungsgrundlage für Bienen und als Ruhezonen für Wildtiere spielt dabei eine wichtige Rolle. „Ergänzt wird das Engagement des Landkreises in diesem Bereich auch durch das Projekt „Bauernhof als Klassenzimmer“, bei dem Kinder und Jugendliche durch Besuche landwirtschaftlicher Betriebe lernen, woher ihre Nahrungsmittel ursprünglich stammen“, erläutert Landrat Dr. Reinhard Kubat. Im Mittelpunkt stehe dabei, das Wissen um die Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu vermitteln. „Und natürlich auch, den Schülern klarzumachen, wie wichtig diese für eine gesunde Ernährung sind.“ So auch der Honig des Imkers Jürgen Voigtländer, den die Kinder der Jahrgangsstufe sieben auf Vollkornbrötchen und mit frisch gepressten Apfelsaft beim Bienenfrühstück genießen konnten. In einem zweistündigen Workshop erfuhren die Schüler mit ihrer Lehrerin Susanne Kubat Wissenswertes über den Lebensweg der Arbeitsbiene, die Honigproduktion, wie das Bienenvolk als Einheit funktioniert – und über die Bedeutung der Honigbiene für die Landwirtschaft. Im Anschluss daran ging es für die Schulklasse, die den Ausflug im Rahmen ihres Wandertags machten, zur Abkühlung ins Marienhagener Freibad.