Lagerbürokratie im Konzentrationslager

Lagerbürokratie im Konzentrationslager. Foto: Lina Loos/Kreismuseum Wewelsburg(nh)

Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“

Büren/Kreis Paderborn(krpb/nh). Am Sonntag, den 26. März können Besucherinnen und Besucher der Wewelsburg die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ kennenlernen. Eine öffentliche Führung startet um 15 Uhr. Treffpunkt ist das Eingangsfoyer in der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945. Thematisiert wird am Nachmittag unter anderem die Lagerbürokratie im KZ Niederhagen. In den Schreibstuben der Lagerverwaltung wurden für jeden Häftling verschiedene Formblätter wie Personalkarten, Karteikarten und so genannte „Effektenkarten“ angelegt. In der Kleiderkammer wurde auf der jeweiligen „Effektenkarte“ notiert, welche Wertsachen und Kleidungsstücke die Häftlinge bei ihrer Ankunft im Lager abgeben mussten. In der Wewelsburger Ausstellung ist das Effektenverzeichnis von Georg Klohe zu sehen. Von Sachsenhausen nach Wewelsburg überführt, nahm er neben seinen Besitztümern auch seine Effektenkarte mit. Diese wurde im KZ Niederhagen fortgeschrieben. Vorbei an einem 1941 von KZ-Häftlingen gebauten Weinkeller gehen die Besucher anschließend in den Schlossgraben der Burg. Von dort aus können die im Nordturm der Wewelsburg erhaltenen SS-Räume „Gruft“ und „Obergruppenführersaal“ besichtigt werden. Bei der Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ handelt es sich um die einzige museale Gesamtdarstellung der Geschichte und Verbrechen der SS. Auf rund 850m² bietet die Ausstellung einen ausführlichen und informativen Einblick in die ideologischen Grundlagen der Schutzstaffel (SS) der NSDAP und deren verbrecherische Konsequenzen. Sie zeigt sowohl die lokalen Ereignisse in Wewelsburg als auch die europäischen Dimensionen der SS-Aktivitäten. Inhaltlich endet die Dauerausstellung nicht 1945, sondern beleuchtet u.a. die Aufarbeitung des SS-Terrors nach dem Krieg, die heutige Rezeption des historischen Ortes Wewelsburg und das Nachkriegsleben von Tätern und Opfern. Entgelt für die Führung: Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Familienkarte 6 €. Für Inhaber einer Jahreskarte ist die Führung kostenlos.

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