Hessische SPD schockiert über Medikamententests an Heimkindern

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Dr. Daniela Sommer(SPD): lückenlose Aufklärung unabdingbar

Wiesbaden(nh). Zu den aktuellen Presseberichten über Medikamententest an Heimkindern ohne deren Wissen in den 1950er Jahren in Hessen sagte die stellvertretende Vorsitzende und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Daniela Sommer, heute in Wiesbaden:„Was über die Medikamententest an Heimkindern in Treysa bekannt geworden ist, schockiert und macht betroffen. Es gibt keinen Grund, an der Richtigkeit der wissenschaftlichen Studie zu zweifeln, die das Unrecht von damals ans Licht gebracht hat. Was seinerzeit im Kinderheim Treysa – und womöglich auch in anderen Heimen – geschehen ist, lässt sich weder rechtfertigen noch entschuldigen. Missbrauch an den Schwächsten der Schwachen kann und darf nicht hingenommen werden, auch wenn er Jahrzehnte zurückliegt. Es ist zynisch, wenn sich die beteiligten Pharmaunternehmen wie Merck darauf zurückziehen, man habe ‚nicht rechtswidrig‘ gehandelt. Und auch der Verweis darauf, dass andere Pharmaunternehmen ebenfalls solche Tests vorgenommen hätten, taugt nicht zur Entlastung. Alle damals Verantwortlichen müssen nun ihren Teil zur schonungslosen Aufklärung des Geschehenen beitragen. Und von den beteiligten Unternehmen können die Opfer von damals tätige Reue verlangen: Sie müssen von denen, die ihnen Leid zugefügt haben, entschädigt werden. Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag kann sich gut vorstellen, dass der Landtag zu dem Themenkomplex ein Hearing durchführt, bei dem die Betroffenen, die Leitungen der Einrichtungen und die Pharmaunternehmen Stellung nehmen. Das Thema muss öffentlich aufgearbeitet werden, damit das Unrecht nicht vergessen wird.“

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