Sozialpraktikum – ein Projekt, das Schule machen sollte

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 Willingen(nh). Schülerinnen und Schüler der Klassen 08 aus allen Schulzweigen nehmen seit dem Schuljahr 2015/16 an einem freiwilligen sozialen Praktikums an der Uplandschule in Willingen teil. Ziel der Uplandschule ist die Förderung des sozialen und ehrenamtlichen Engagements. „Soziales Lernen ist wichtig und sollte fester Bestandteil des Schulprogramms der hessischen Schule sein“, so die Abgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Dr. Daniela Sommer. Als Lernzuwachs konnten in Projekt der Uplandschule Hilfsbereitschaft, Teamfähigkeit, freiwilliges Engagement, Empathievermögen, Kommunikation und Verantwortungsbewusstsein verzeichnet werden. Dafür wurde die teilnehmende Schülerschaft vor Beginn der Sommerferien mit einem Zertifikat ausgezeichnet. Die soziale Kompetenz der Schülerinnen und Schüler zu stärken und sie zu ehrenamtlichem Engagement zu ermutigen und ihnen in Kooperation mit außerschulischen Partnern Einblicke in Vereine, Verbände und soziale Einrichtungen zu bieten, sei ein lobenswerter Ansatz, so die Sozialpolitikerin: „Immer mehr Menschen wollen sich nicht dauerhaft verpflichten und langfristige Verantwortungsrollen übernehmen“, weiß Sommer aus ihrer eigenen ehrenamtlichen Tätigkeit in Vereinen und Projekten sowie aus zahlreichen Gesprächen mit den Akteuren vor Ort. „Die Gefahr ist, dass zunehmend die Säulen im Engagement wegbrechen und es an Menschen feht, die die organisatorischen Voraussetzungen für das Engagement vieler anderer herstellen. Dass Engagement aber ist wichtig – für die Gesellschaft, das Gemeinwesen sowie für die Wirtschaft. Es ist tragender Bestandteil des Gemeinwohls und des gesellschaftlichen Zusammenhaltes. Dem Erhalt und vor allem der Förderung des Ehrenamtes – wie es das Pilotprojekt in der Willinger Uplandschule verfolgt, kommt daher eine besondere Bedeutung zu.“

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Sommer ist überzeugt davon, dass solche Ansätze, Ehrenamt in der Schule bewusst zu machen und zu fördern, zum einen die soziale Kompetenz von Schülerinnen und Schülern fördert und zum anderen dazu beitragen kann, Lösungen bezüglich des Nachwuchsproblems in Vereinen und Verbänden sowie in sozialen Berufsfeldern zu finden und kommentiert die Beantwortung ihrer Anfrage  an das Kultusministerium : „Das Kultusministerium sieht ein soziales Praktikum auf freiwilliger Basis. Ein landesweites, nur für den sozialen Bereich geltendes Konzept oder eine entsprechende Vorgabe zu Praktika für Schülerinnen und Schüler im sozialen Bereich will die Landesregierung nicht anstreben. Die Vermittlung sozialer, überfachlicher Kompetenzen werde gemäß BSO-Erlass der Landesregierung als wichtige Voraussetzung für das Bildungs- und Erziehungsziel der Ausbildungsreife gesehen. Ein Praktikum in einem bestimmten Berufsfeld sei sinnvoll, wenn sich im individuellen Prozess der Berufsorientierung einer Schülerin oder eines Schülers entsprechende Interessen, Neigungen und Kompetenzen abzeichnen, die durch ein einschlägiges Praktikum vertieft und überprüft werden sollen. Dies gelte auch für Praktika in sozialen Einrichtungen. Schön und gut, dennoch bedauerlich, dass das Ministerium der Erlangung von sozialen Kompetenzen und Erfahrungen im Miteinander wenig Raum einräumt. Gerade das Miteinander hilft im späteren Leben, Teil der Gemeinschaft zu sein und sich dort auch zu engagieren. Hier gibt es viel Potenzial – einige Schulen in Hessen wie die Uplandschule, aber auch das Kultusministerium in Nordrhein-Westfalen machen bereits vor, wie es gelingen kann. Daran sollte sich die Landesregierung ein Beispiel nehmen.“

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