Türkei, Nordkorea und Dänemark sind Themen
Frankenberg(nh/od). Das Programm der Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V., Sektion Waldeck-Frankenberg (GSP) bis zur Sommerpause ist ausgeplant. Aufgrund der dramatischen Entwicklung lädt die GSP nach einem Jahr wieder zu einem Vortrag zum Spannungsfeld Türkei – Europa ein.
Am Dienstag, 24. Mai um 19 Uhr 30 in der Ederberglandhalle referiert Dr. Heinrich Heiter zum Thema „Die Türkei – radikale Wende einer Regionalmacht“. Dr. Heinrich Heiter, Jahrgang 1946, hat nach einer zweijährigen Bundeswehrdienstzeit ein Studium der Politikwissenschaft in Berlin mit dem Schwerpunkt sowjetische Innen- und Außenpolitik absolviert. Im Jahre 1977, nach seiner Promotion, war er dreißig Jahre in der Erwachsenenbildung tätig. Sein Arbeitsgebiet lag im Bereich Internationale Politik. Von 1993 bis 2007 war er Leiter der Politischen Bildungsstätte Helmstedt. Neben einer intensiven Beschäftigung mit der Entwicklung des Nahen / Mittleren Ostens während der letzten 15 Jahre nutzte war er mehrfach in Israel, im Gebiet der Westbank und des Golan sowie in Syrien, Jordanien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Türkei hat in der Konfliktregion des Mittleren Osten inzwischen eine zentrale Rolle eingenommen. Gleichzeitig ist sie mit einer Reihe unterschiedlicher, teils selbst verursachter Konfliktfelder konfrontiert: Syrien, Irak, IS, Russland, EU/Flüchtlinge. Im Innern hat der türkische Präsident Erdogan erneut eine militärische Auseinandersetzung mit den Kurden initiiert, die über die Grenzen der Türkei hinausgeht. Außerdem verfolgt er das Ziel der Errichtung einer Präsidialherrschaft, die nach Einschätzung vieler Beobachter auf die Aushöhlung demokratischer Strukturen hinausläuft. Zusätzlich sieht sich die Türkei mit der Belastung durch die Anwesenheit von ca. 2,8 Mio. Flüchtlingen konfrontiert. Welchen Weg geht die Türkei? Wie ist das Verhältnis zu Deutschland, zu Europa? Diesen und anderen Fragen wird Dr. Heiter nachgehen. Am Mittwoch, 25. Mai hält Dr. Heiter seinen Vortrag vor Schülern der Hans-Viessmann-Schule.
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Der letzte Vortrag der GSP vor der Sommerpause ist einem Phänomen gewidmet, das vielen Angst bereitet. „Armenhaus und Nuklearstaat Nordkorea – der letzte Hort des Kommunismus“ hat Dr. Thomas Beck, M.P.A. überschrieben, zu dem die GSP am Donnerstag, 23. Juni (einem spielefreien Tag der Fußball-EM) um 19 Uhr 30 in das Burgwald-Kasino einlädt. Dr. Thomas Beck, M.P.A., Jahrgang1956, hat an der Universität Tübingen Politikwissenschaft, Neuere- und Zeitgeschichte studiert. Promovierte über ein militärpolitisches Thema (DDR Grenztruppen), war Referent für politische Bildung an der Landesakademie für Jugendbildung, Honorarreferent für Träger der politischen Bildung (Landeszentrale Baden-Württemberg, ASG, KAS). 1988 war er auf USA-Studienreise als USIA Fellow auf Einladung des State Department. Weiterhin war er Landesbeauftragter für Baden-Württemberg der Arbeitsgemeinschaft Staat und Gesellschaft e.V. (ASG). Von Januar bis April 1990 Vortragstätigkeit in der NVA Militärbezirk III Leipzig, 1990-92 Fortbildung für Polizei und EOS Lehrer in Sachsen, 1995-97 und 1999 Lehrauftrag FH Brandenburg für öffentliche Verwaltung, Fortbildung Gymnasiallehrer, 1992 bis heute mit Unterbrechungen: Dozent an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Fächern Staatsrecht, Politik, Geschichte, Europa. Seit 1999 ist er eingesetzt an der Fachhochschule Brühl (Staatsrecht und Politik) im Grundstudium. Er war auch Wahlbeobachter für OSZE.
Die De-facto Atommacht Nordkorea gilt heute als eine Art „Jurassic Parc“ des Kommunismus. Drohung geben Südkorea und dessen Verbündeten USA, Propaganda, stalinartiger Personenkult und der Versuch die gesamte Gesellschaft zu kontrollieren gehen einher mit einem extrem niedrigen Lebensstandard und Mangelernährung der Bevölkerung. Nach dem letzten Atomtest scheint die Schutzmacht China ihre Stabilisierungspolitik gegenüber dem Land zu überdenken. Im Inneren wurde eine bizarre Dynastie errichtet und der junge Machthaber Kim Jong-Un folgte Vater und Großvater und ergriff die Führungsämter von Staat, Partei und Armee. Es ist schwer zu entscheiden, ob Nordkorea den Charakter einer Militärdiktatur mit familiendynastischer Legitimierung aufweist oder ob der Primat der Politik über das Militär noch besteht. Dr. Beck, Dozent Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl wird uns die aktuelle Situation darstellen und einen Blick in die Zukunft Nordkoreas werfen.
Die sicherheitspolitische Studienfahrt von Samstag, 23. bis Donnerstag, 28. Juli nach Dänemark findet statt. Nachmeldungen auf Anfrage. Informationen unter www.gsp-sipo.de/lb4/waldeck-frankenberg und bei Manfred Weider, Tel.: 06451 8814, Fax: 06451 230357,