Modellprojekt Schulkrankenschwester: zum Beginn des Schuljahres 2016/2017 geplant

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Wiesbaden(nh/od).  Die SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Daniela Sommer erkundigte sich im Rahmen einer parlamentarischen Initiative über das Projekt „Schulkrankenschwester“. Der 118. Deutsche Ärztetag forderte die Bundesregierung auf, die strukturellen und ökonomischen Voraussetzungen für den Einsatz von Schulgesundheitsschwestern zu schaffen.

 Dieses Projekt fokussiert einen transnationalen Austausch zum Innovationskonzept schuleigene Krankenpflegekräfte an Schulen in öffentlicher Hand und will die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler im Setting Schule stärken und den Bildungserfolg fördern. Das Projekt fand am 17.10.2014 für das Land Brandenburg in Potsdam seinen Abschluss. In weiteren Projektphasen gemeinsam von bzw. in enger Abstimmung zwischen den Bundesländern Brandenburg und Hessen sollte die Weiterführung organisiert werden. Es wurde berichtet, dass in Hessen mit dem Ministerium für Soziales und Integration, dem Hessischen Kultusministerium, dem AWO Bezirksverband Hessen-Süd e.V., der Hochschule Darmstadt, dem Kreisgesundheitsamt Fulda sowie der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung e.V. (HAGE) eine Steuergruppe installiert wurde, um eine Anpassung, Finanzierung und Antragstellung zur Umsetzung des Konzeptes Schulpflegekräfte, so genannte School Nurses, auch in Hessen umzusetzen. Das hessische Projektteam führt ebenfalls die Evaluation des Modellprojektes in beiden Bundesländern durch. 

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Die Einführung des Modellprojektes ist zum Beginn des Schuljahres 2016/2017 geplant, berichtet Dr. Daniela Sommer. Ein Schwerpunkt ist auf Schulen mit einem Ganztagsangebot gelegt, um dort Akutversorgung von erkrankten und verletzten Personen auf dem Schulgelände, Betreuung chronisch kranker und behinderter Schülerinnen und Schüler, Früherkennung von Gesundheits- und Entwicklungsstörungen, Planung und Durchführung von Gesundheitsförderungs- und Präventionsmaßnahmen, unterrichtsbegleitende Unterstützung sowie die Beratung des Schulpersonals zu gesundheitsrelevanten Themen zu etablieren. Die Schulkrankenschwester nehme darüber hinaus die Funktionen als Ansprech- und Vertrauensperson für alle Schülerinnen und Schüler, aber auch die Initiierung von Maßnahmen zur Umsetzung eines gesunden Schullebens durch interdisziplinäre Zusammenarbeit wahr. Sommer erläutert, seit vielen Jahrzehnten seien vor allem in angloamerikanischen und skandinavischen Ländern spezialisierte Pflegekräfte in Schulen tätig, die als sogenannte School (Health) Nurses die Kinder und Jugendlichen in allen gesundheitlichen Angelegenheiten betreuen. Sie verweist auf Großbritannien und Israel, wo Schulkrankenschwestern fest zum Personalstamm von Schulen gehören. Sie freut sich, dass nun auch in Deutschland – so auch in Hessen, Initiativen starten. Schulen, die bereits Schulkrankenschwestern etabliert haben, berichten, dass sich die Situation und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen an der Schule verbessert habe. Zudem haben die Eltern die Gewissheit, dass die Kinder während der Schulzeit auch medizinisch/pflegerisch betreut werden können, dies führe zu einer entsprechenden Entlastung von Eltern und Lehrkräften. Aus gesundheitspolitischer Perspektive verbinde sie die Hoffnung, über die Implementierung einer Schulkrankenschwester einen besseren Zugang zu sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen im Bildungs- und Gesundheitssystem herstellen zu können.  „Wichtig ist, dass Kinder und Jugendliche so früh wie möglich an gesunde Ernährung, Bewegung und einen gesunden Lebensstil herangeführt werden: Prävention gestern, erspart hohe Kosten der Kranken- und Pflegekassen morgen!“ sagt die gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Daniela Sommer abschließend.

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