Wenn eine Wunde chronisch wird

Mit den Ursachen chronischer Wunden befassten sich Pflegende mit der Zusatzqualifikation „Wundexperte ICW“ bei einer Fortbildung im Schulzentrum für Pflegeberufe des Frankenberger Kreiskrankenhauses. Foto: Kreiskrankenhaus Frankenberg/nh

Fortbildung des Schulzentrums für Pflegeberufe des Kreiskrankenhauses

Frankenberg/rr/nh). Schätzungsweise 2,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer chronischen Wunde. Dass eine Wunde nicht heilt kann viele Ursachen haben: etwa Durchblutungsstörungen, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder eine Immunschwäche. Ist eine Wunde auch nach vier Wochen nicht geheilt, sprechen Mediziner von einer chronischen Wunde.

 Das A und O bei der Behandlung solcher Wunden ist die Diagnose der Ursache der verzögerten Wundheilung. „Was steckt hinter dieser Wunde“ lautete deshalb der Titel einer Fortbildung, die vom Schulzentrum für Pflegeberufe des Kreiskrankenhauses Frankenberg angeboten wurde und sich an Mitarbeiter mit der Zusatzqualifikation „Wundexperte ICW“ richtete. 

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Das Angebot nutzten Pflegekräfte aus Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Podologischen Praxen in Waldeck-Frankenberg und angrenzenden Landkreisen zur Rezertifizierung. Michael Schmitz von der Akademie für Wundversorgung skizzierte den Teilnehmern „Typisches und Untypisches“ in der Wundversorgung. „Es gibt viele Hinweise auf die zugrunde liegenden Erkrankungen. Wir müssen sie nur erkennen oder zumindest die Abweichungen von der Norm erkennen und dem behandelnden Arzt Hinweise geben”, sagte der Referent.
Das nächste Basisseminar „Wundexperte ICW/TÜV” findet im Schulzentrum für Pflegeberufe vom 22. August bis 9. Dezember statt. Es richtet sich an Gesundheits- und Krankenpfleger, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, Altenpfleger, Arzthelfer, Ärzte, Apotheker, Podologen und Diabetesberater. Im Fokus der Qualifizierungsmaßnahme steht eine professionelle sowie evidenzbasierte Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden. Die Fortbildung umfasst insgesamt 64 Unterrichtsstunden, die sich aus einem Basisseminar sowie einem Zusatzangebot zusammensetzen. Das Basisseminar umfasst 48 Unterrichtsstunden (à 45 Minuten) und 16 Stunden Hospitation und 2 Stunden Prüfung (à 45 Minuten). Das Zusatzangebot beinhaltet 16 Unterrichtsstunden (à 45 Minuten) an zwei Tagen mit folgenden Schwerpunkten: Expertenstandard: Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, Fallbesprechung. Inhalte der Fortbildung sind: Anatomie Haut, Hautpflege, Wundentstehung, -heilung, -therapie und -versorgung, Pathophysiologie Dekubitus, Ulcus cruris, Diabetisches Fußsyndrom, Schmerz, nationale Expertenstandards „Dekubitusprophylaxe in der Pflege“ sowie „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“, Ernährung, Recht, Dokumentation, Schulung und Beratung, Assessmentinstrumente sowie Hygiene. Die Kursgebühr beträgt 1297 Euro.  Die nächste Rezertifizierungsfortbildung für Mitarbeiter mit der Zusatzqualifikation „Wundexperte ICW“ findet am 15. Dezember im Schulzentrum für Pflegeberufe in der Forststraße 9 statt: Kosten: 170 Euro. Gerald Tix, Fachanwalt für Medizin- und Versorgungsrecht, referiert zum Thema: „Wenn der Richter kommt: Wann haftet man für was?“ Der haftungsrechtliche Aspekt im Wundmanagement gewinnt für die Pflege mehr und mehr an Bedeutung. Gerade aufgrund knapper wirtschaftlicher Ressourcen im Gesundheits- und Pflegewesen ist besonders das Wundmanagement ein Bereich, in dem die Pflegenden eigenverantwortlich arbeiten sollen. Der Unterricht soll sich schwerpunktmäßig mit den Grundlagen der zivil- und strafrechtlichen Haftung befassen, wobei insbesondere der Problematik der Delegation, Dokumentation, der haftungsrechtlichen Bedeutung der Expertenstandards in der Pflege. Ferner sollen sozial-, arbeitsrechtliche- und versicherungsrechtliche Fragestellungen besprochen werden. Die zentralen Rechtsprobleme am praktischen Fall erläutert. Der Unterricht soll rechtliches Grundwissen in den angesprochenen Rechtsgebieten vermitteln, um so einer möglichen persönlichen Haftung des Pflegenden vorzubeugen sowie soweit wie möglich Rechtssicherheit verschaffen.
Weitere Auskünfte erteilen Monika Mootz, Telefon 06451-55233, E-Mail m.mootz@krankenhaus-frankenberg.de, und Ida Verheyen-Cronau, Telefon 06451-55-511, E-Mail i.verheyen-cronau@krankenhaus-frankenberg.de. Weitere Informationen auch im Internet unter www.krankenhaus-frankenberg.de  

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