Wiesbaden(nh). Dr. Daniela Sommer(SPD), pflege- und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, besuchte anlässlich des Weltkrebstages gemeinsam mit dem Kollegen Ernst-Ewald Roth die Veranstaltung „Krebs in Hessen“, an der unter anderem der Nobelpreisträger Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. Harald zur Hausen teilnahm und über Gebärmutterhalskrebs referierte und darüber informiert, dass die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV), eine der sichersten und effektivsten Impfungen ist, die es gebe.
Studien, gerade aus Australien zeigen, dass diese Impfung zu 80% erfolgreich ist, da dadurch Krebsvorerkrankungen vermieden werden konnten und davon ausgegangen werden kann, dass auch die Vermeidung der Erkrankung an Krebs entsprechend erfolgreich sein wird – so wie einst bei der Polio-Schluckimpfung 1962: Seit 1990 hat sich niemand mehr in Deutschland an Kinderlähmung angesteckt. Seit 2002 gilt Europa als Polio-frei. Eine solche Erfolgsgeschichte für die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) wäre wünschenswert. Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. Harald zur Hausen erläutert, dass die Impfung erstmals die Chance bietet, Infektionen mit HPV vom Typ 16 und 18 zu verhindern, die für etwa 70% aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. „Aktuell erkranken in Deutschland ca. 4.660 Frauen pro Jahr an Gebärmutterhalskrebs, etwa 1.500 versterben an dieser Erkrankung. Das ist zu viel und diese Fallzahlen können durch die Impfungen verringert werden“, sagt die SPD-Abgeordnete. Sie ergänzt: „Wenn alle Mädchen, aber auch Jungen rechtzeitig geimpft werden, könnte die Zahl der Erkrankungs- und Todesfälle gesenkt werden. Das sollten wir alle gemeinsam anstreben und v. a. in der Prävention und in der Informationspolitik Gas geben und gemeinsam für dies Impfung werben.“ Dr. Sommer hält anlässlich des Weltkrebstages fest, dass es ein Mehr an Prävention bedürfe. Für die pflege- und gesundheitspolitische Sprecherin steht an diesen Tag fest, das noch mehr getan werden muss, um Krebs zu vermeiden, Krebs früh zu erkennen, gut zu informieren, damit Bürgerinnen und Bürger sowie Betroffene informiert sind und nicht zuletzt, dass Patienten optimal versorgen werden. Sie bekräftigt darüber hinaus den Vorschlag von Herrn Dr. Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft, dass eine Patientenorientierung besser berücksichtigt werden müsse. Dr. Sommer erläutert, es brauche mehr Zuwendung, sodass, wenn die Krankheit vorhanden ist, nicht nur der Tumor behandelt werde, sondern dass Bedürfnisse, spezifischen Fragen und Ängste von Patienten besser beachtet werden. „Die onko-psychologische Unterstützung von Patienten und somit eine patientengerechtere und optimierte Betreuung und Begleitung ist essentiell, sodass die Lebensqualität von Erkrankten verbessert werden kann.“ Konkrete Ideen hierzu gibt es bereits: „Neben mehr Zeit für den Arzt-Patienten-Dialog bedarf es besser zugängliche krankheitsspezifische Informationen, eine verbessere Information und Betreuung vor Eingriffen sowie für die Zeit nach der >Heilung< eine weiterführende Betreuung. Denn wer den Krebs besiegt hat und nach 5 Jahren als geheilt gilt, hat häufig den Kampf gegen die Spätfolgen von Tumor und Therapie vor sich. Die Betroffenen werden dabei meist alleingelassen. Hier braucht es dringend Abhilfe!“, so Dr. Daniela Sommer am Donnerstag in Wiesbaden. Sie will sich für eine verbesserte Patientenorientierung in Hessen stark machen und für mehr Prävention werben!
Hintergrund Weltkrebstag
Der Weltkrebstag wird seit 2006 international von der Welt-Krebsorganisation (UICC) ausgerufen. Viele der mehr als 770 Mitgliedsorganisationen aus über 155 Ländern – darunter auch die Deutsche Krebshilfe – beteiligen sich an diesem Aktionstag. Zahlreiche Gesundheitsorganisationen, öffentliche Institutionen und Unternehmen nutzen den diesjährigen Weltkrebstag, um über Krebs zu informieren.