Waldeck-Frankenberg(nh/od). MdL Dr. Daniela Sommer(SPD) absolvierte einen Praxistag bei der Polizei. Ihre Schicht begann sie mit einem Gespräch mit dem Kriminaldirektor Achim Kaiser. Er leitet die Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg in Korbach. Kaiser informierte die Abgeordnete über die Rahmenbedingungen. Sommer initiierte einen Austausch zu Überstunden, Belastungsgrenzen und zur Nullrunde bei den Gehältern, die unter den Bediensteten insgesamt schlecht ankommt.
Anschließend wurde der Austausch zu dem Themenkomplex mit dem Leiter der Korbacher Polizeistation Uwe Kümmel vertieft. Darüber hinaus erhielt Sommer Einblicke in die Organisation und die Organisationseinheiten der Polizei vor Ort. Gemeinsam wurden Problematiken angesprochen und Verbesserungsvorschläge aufgegriffen, die Sommer in die parlamentarische Arbeit in Wiesbaden einbringen will. Abgerundet wurde der Praxistag mit dem Kontakt zu den Polizisten der Polizeistationen in Korbach und in Frankenberg. „Wenn wir Interesse an zufriedenen Polizeibeamten und einem qualifizierten Nachwuchs haben, dann müssen wir den Polizeidienst attraktiver machen. Die Beamten haben mit der Nullrunde und durch Mehrbelastungen erhebliche Opfer bringen müssen“, so Daniela Sommer. Mit Achim van der Horst fuhr Sommer Streife. Van der Horst nahm Sommer mit auf die Strecke und zeigte ihr Routen und Eckpunkte, um die Erkenntnis zu intensivieren, welche Fläche die Polizeistation Korbach mit einer Organisationseinheit von 1:4 also ein Dienstgruppenleiter und 2 Teams, die Streife fahren abdecken muss. „Gerade in Waldeck-Frankenberg, dem flächengrößten Landkreis, benötigen wir mehr Personal, um alle Bereiche und alle Aufgaben optimal bewältigen zu können!“ resümiert Danilea Sommer bereits nach den ersten Gesprächen mit der Leitung und dem Einsatz im Polizeiwagen. Eine weitere Etappe des Praxistages war der Besuch der Polizeistation in Frankenberg. Dort traf sie gleich zwei Organisationeinheiten, da sie den Schichtwechsel miterlebte. Dr. Sommer hatte so die Gelegenheit mit vielen Polizeibeamtinnen und -beamten ins Gespräch zu kommen. Es wurden nicht nur Themen wie die Nullrunde, Schichtdienst, Personalmangel, sondern auch Aspekte wie zum Beispiel die Uniform, das Computersystem oder fehlende Warteschleifen im Telefonsystem für anrufende Bürgerinnen und Bürger angesprochen, die mit wenig Aufwand und mit konstruktiven Ideen schnell verbessert werden könnten. MdL Sommer wird die einzelnen Ideen den Innenpolitikern der SPD-Landtagsfraktion übermitteln und sich gemeinsam für konkrete Maßnahmen einsetzen! Abschließend fasst Dr. Daniela Sommer das Erlebte wie folgt zusammen: „Die hessischen Polizeibeamtinnen und -beamten stoßen mit der aktuellen Situation an ihre Belastungsgrenzen. Die Beamtinnen und Beamten in Hessen haben derzeit 3,5 Millionen Überstunden angehäuft. Dies hätte die Landesregierung schon lange zum Anlass nehmen müssen, die Polizei in personeller Hinsicht besser auszustatten. Die Versäumnisse der vergangenen Jahre werden nach und nach aufgedeckt. Mit einem konstruktiven Zugang in die Praxis lassen sich hier viele Verbesserungen schnell und unbürokratisch umsetzen“, so die Abgeordnete. Sommer wirbt darüber hinaus für mehr Anerkennung für den Polizeidienst: „Polizeibeamtinnen und -beamten sind großen Belastungen ausgesetzt. Sie verdienen mehr Anerkennung, die zunehmende Respektlosigkeit gegenüber Ordnungskräften ist nicht richtig. Denn der Beruf des Polizisten birgt große Gefahren und bietet den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort Schutz und Hilfe.“