Statt Wahlkampf Dirty Campaigning

Ein Kommentar von Olaf Dudek, Eder-Dampfradio

In knapp vier Wochen wählt Waldeck-Frankenberg den Landrat. Und der Wahlkampf ist in der „heißen Phase“.  Zur Wahl stehen der Amtsinhaber Dr. Reinhard Kubat(SPD) und der Bromskircher Bürgermeister und Fraktionsvorsitzende der CDU im Kreistag Karl-Friedrich Frese.  Und plötzlich tauchen die sonst eher  als sozialen Medien- Abstinenzler geltenden Kandidaten in Twitter und Facebook auf, haben eine mehr oder weniger gelungene Internetpräsenz. Aber lieber als auf moderne Medien setzen beide auf altbewährtes: Plakate mit Wahlversprechen, die so wie so niemand ernst nimmt, Pressetermine mit den  Haus- und Hofzeitungen, da  kann man wenigsten sicher sein, dass keine kritischen Nachfragen kommen, schließlich bezahlt man ja die Wahlanzeigen. Und das ein oder andere seichte Youtube-Filmchen. Muss natürlich auch sein.

 Das Frese kein enger Freund von Kubat ist, ist ein offenes Geheimnis, bei manchen Kreistagsreden ging es durchaus persönlich zu. Und genau das ist der Punkt, hier wird der Wahlkampf zum Wahlkrampf. „ Dirty Campaigning“ scheint das Mittel der Wahl zu sein. Schon im Januar eröffneten die Hilfstruppen die Schlammschlacht, als der SPD- Unterbezirksvorsitzende Dr. Christoph Weltecke, den Bromskircher Bürgermeister als „ einfachen Verwaltungsbeamten“ abqualifizierte, Vergessen hat der promovierte Jurist da bei anscheinend, dass ein Landrat in erster Linie auch nur „ Verwaltungsbeamter „ ist. Und zwar in Doppelfunktion, nämlich Chef der kommunalen Selbstverwaltung als auch Vertreter der untere staatliche Verwaltungsbehörde, dem Regierungspräsidium. Die CDU wiederum lässt MdL und Kreistagsabgeordneten Armin Schwarz von der Leine: „ Kubat habe seine Amtszeit bereits mit einer „Lüge“ begonnen, so Schwarz: „Da tritt ein parteiloser Gutmensch an mit dem Anspruch, dem Amt die Würde zurückzugeben. Drei Tage nach Amtsantritt ist er SPD-Mitglied.“ Nun ja, Frese als CDU-Mitglied ist ja auch als parteiloser ( nicht unabhängiger!) Bürgermeister- Kandidat in Bromskirchen angetreten und bezeichnet sich auf der Gemeinde-Homepage immer noch als parteilos. Die Liste der gegenseitigen Vorwürfe lässt sich beliebig vorsetzen, aber eines ist auch klar: die Wahlbeteiligung wird sich nicht durch diesen Wahlkampf verbessern. Wenn die Beteiligung deutlich unter 50% gehen wird, ist es auch dem „Wahlkampf“ der beiden Kandidaten geschuldet. Im Klartext: die Bürger haben die Nase voll von gegenseitigen Beschuldigungen, man will so weit es eben in der Macht eines Landrates liegt, klare Perspektiven, z.B.: wie man jungen Menschen im Kreis hält, wie man dem Fachkräftemangel begegnen will, ob man weiter auf Teufel komm raus überflüssige Windkraftanlagen im Kreis will, wie geht es mit den Krankenhäusern weiter und, und und. Probleme hat man im Landkreis, wie in allen Landkreisen und Kommunen genug, die es zu lösen gilt, auch wenn die Möglichkeiten der Exekutive begrenzt sind. Vielleicht sollten die Kandidaten mehr das Gespräch mit Bürger suchen, statt Wahlkampftourneen“ als Kreisbereisung zu deklarieren wie Kubat oder glauben, wenn man mit den Unternehmern spricht, wie Frese, werden das die Wähler honorieren.

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