Das ist mein Traumberuf: Mechatroniker für Land- und Baumaschinentechnik sind sehr gefragt

Maschinenkolosse wie dieser Häcksler, dessen Räder schon mannshoch sind, gehören zum Arbeitsalltag von  Firmenchef Hermann Wagener, Kundendienstleiter Carsten Schott und Dustin Hilgers, der gerade seine Ausbildung zum Mechatroniker für Land- und Baumaschinentechnik erfolgreich absolviert hat. Foto: Agentur für Arbeit Korbach/nh

Waldeck-Frankenberg(nh). Mit 21 Jahren beruflich fest im Sattel: Dustin Hilgers ist frischgebackener Mechatroniker für Land- und Baumaschinentechnik. Nein, das ist keine Ausbildung, die Jugendliche bei ihrer Berufswahl sofort auf dem Schirm haben. Doch für den jungen Mann aus Mandern stellte sich diese Entscheidung nie. Auf einem Bauernhof groß geworden fuhr er schon als Knirps auf Schleppern und Traktoren mit. Für ihn war immer klar: „Das ist mein Traumberuf!“ Eine gute Entscheidung. Nicht nur, weil sie den Interessen und Talenten von Dustin Hilgers ganz offensichtlich entspricht. Sondern auch, weil MechatronikerInnen für Land- und Baumaschinentechnik von Arbeitgebern stark nachgefragt werden und damit sehr gute Ausbildungs- wie Übernahmechancen haben. Nicht der einzige Beruf, der beste Zukunftsperspektiven in der Region hat und den die Agentur für Arbeit Korbach stärker in den Fokus der Berufsorientierung rücken will.

Keine Frage also, dass Dustin Hilgers von seinem Ausbildungsbetrieb, der Firma Hermann Wagener in Bad Wildungen-Wega, übernommen wurde. Der Unternehmenschef erklärt: „Es gibt keine arbeitslosen Mechatroniker für Land- und Baumaschinentechnik.“ Daher spiele die Nachwuchsförderung eine große Rolle in dem Familienbetrieb für Land-, Forst- und Gartentechnik, der mit fünf Standorten in einem Verbreitungsgebiet von 250 mal 100 Kilometern in Hessen und Thüringen präsent ist. Aktuell gebe es 16 Auszubildende aus den Landkreisen Waldeck-Frankenberg, Schwalm-Eder, Vogelsberg und Marburg-Biedenkopf. Ab August kämen fünf weitere zu der Gesamtbelegschaft von 80 Mitarbeitern hinzu. Ihre Übernahmechancen lägen bei nahezu 100 Prozent in einem Betrieb, der auf 51 Jahre erfolgreiche Firmengeschichte stolz sein könne. Neukauf, Reparatur und Service – das sind die wichtigsten Bereiche der Firma. Wer hier als Azubi mitmischen will, der sollte am besten in einem Praktikum seine Eignung, sprich Belastbarkeit und Teamfähigkeit, testen. Für Kundendienstleiter Carsten Schott sind „Interesse an technischen Zusammenhängen und der Wille zum Weiterbilden teilweise wichtiger als der jeweilige Schulabschluss“. Darüber hinaus seien handwerkliches Geschick und logisches Denken notwendig, englische Grundkenntnisse hilfreich und Interesse an EDV, Mathe, Physik und Elektrotechnik wünschenswert. Die dreieinhalbjährige duale Ausbildung beinhalte den Besuch der Berufsschule in Korbach oder Alsfeld, im ersten Jahr wöchentlich und später als Blockunterricht. Und auch danach bliebe Fortbildung ein ständiges Thema. Eine interne Spezialisierung auf verschiedene Maschinengruppen (Traktoren, Erntemaschinen, Garten- und Grundstücksmaschinen) oder in anderen Abteilungen (Ersatzteillager, Verkauf) stehe zur Wahl. Weiterbildungen bei Herstellern, die Möglichkeit der Ausbildung zum Servicetechniker bzw. zum Meister seien weitere Aufstiegschancen, wobei letztere sogar zum Studium befähige. Gibt es auch Knackpunkte? „Nicht wirklich“, meint Hermann Wagener. Bisher habe er noch keinen Abbrecher gehabt und selbst eine junge Frau habe die Ausbildung erfolgreich absolviert und sei jetzt fest im Team. Allerdings müsse jedem künftigen Azubi klar sein, dass im Sommer kein Urlaub möglich sei. Schließlich bedeute die Erntezeit auch Hochsaison für das Unternehmen, das sowieso immer über eine 24-Stunden-Rufbereitschaft zur Stelle sei. Denn wenn eine der Maschinen auf dem Feld ausfalle, dann müssten Reparaturen eben auch außerhalb der üblichen Arbeitszeiten, abends oder am Wochenende, bei Wind und Wetter vor Ort ausgeführt werden. Für Dustin Hilgers ist das okay, mehr noch: „Der intensive Kundenkontakt macht Spaß.“

Schnuppertermin

Jugendliche, die sich für eine Ausbildung zum Mechatroniker für Land- und Baumaschinentechnik interessieren, lädt die Firma Hermann Wagener zu einem Schnuppertermin am Freitag, 3. Juli, von 15 Uhr bis 17 Uhr in die Firmenzentrale nach Bad Wildungen-Wega, Ederstraße 34, ein. Auch Berufsberater der Agentur für Arbeit Korbach werden für persönliche Gespräche zur Verfügung stehen. Anmeldungen sind bis zum 26. Juni zwingend erforderlich beim Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit Korbach unter Telefon 05631 / 957-158.

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