Korbach(nh). Die nicht ausreichende Informationspolitik von Landrat Dr. Kubat hat sich aus Sicht der FDP-Kreistagsfraktion in einem Gespräch mit dem Personalrat der Kreisverwaltung bestätigt. „Der Personalrat hat uns dargelegt, dass die Kreisspitze in der Vergangenheit bei wichtigen Fragen nicht für eine ausreichende Einbindung der Personalvertreter gesorgt hat“, berichtet der Fraktionsvorsitzende Dieter Schütz (Willingen). Daraus resultiert auch ein anhängiges gerichtliches Verfahren um die Besetzung der leitenden Stelle im Fachbereich Soziales und Jugend bzw. die Fachdienstleiterstelle Jugend.
„Dem Personalrat geht es stets um die vom Gesetzgeber vorgesehene Einbindung der von der Belegschaft gewählten Vertreter in die Verfahren der Stellenbesetzungen, wo nachweislich handwerkliche Fehler gemacht wurden“, ergänzt Heinrich Heidel (Vöhl). Darüber hinaus haben der Personalratsvorsitzende Rainer Glaser und seine am Gespräch mit der FDP-Kreistagsfraktion beteiligten Kolleginnen und Kollegen verdeutlicht, dass es dringend an der Zeit sei, den wichtigen Fachdienst Personal, Sozialversicherung und Informationstechnik endlich neu zu besetzen. Es dürfe nicht sein, dass der Landrat diese Schnittstelle zwischen der Kreisspitze und den Beamten und Angestellten des Landkreises nach eigenen Angaben so lange unbesetzt halten will, bis die ausstehenden juristischen Entscheidungen gefallen sind. „Oftmals wurde uns in der Vergangenheit in den Ausschüssen und im Kreistag bei den Fragen nach offenen Stellen der Eindruck vermittelt, der böse Personalrat würde alles blockieren. Umso wichtiger war es für uns, auch die Verantwortlichen des Personalrates selbst zu hören, was in dem Gespräch in guten Atmosphäre gelungen ist und für uns ein ganz anderes Licht auf die Personalangelegenheiten als offenkundige Achillesferse der Kreisverwaltung wirft“, zieht Schütz weitere Schlüsse. Darüber hinaus habe der Personalrat das über mehrerer Jahre erarbeitete Rahmenkonzept zur Personalentwicklung erst in der jetzigen Fassung final vorgelegt bekommen, sei aber genau wie die Fachdienste bislang nicht in die Erarbeitung des Sachstandes eingebunden gewesen. Die Freien Demokraten fordern als ersten wichtigen Schritt zur Weiterentwicklung dieses Personalentwicklungskonzeptes eine mit den Fachdiensten und dem Personalrat abgestimmte Personalbedarfsanalyse vorzunehmen. „Diese Forderung werden wir in die politischen Gremien einbringen, wozu die Fraktionen ausdrücklich aufgefordert wurden“, so Schütz weiter. Alles in allem gibt es nach Auffassung der FDP-Kreistagsfraktion ein deutliches Kommunikationsproblem, wenn es darum geht, den Personalrat bei den Verfahren zu Stellenbesetzungen einzubeziehen. „Wenn es um zügige, transparente und juristisch einwandfreie Stellenbesetzungsverfahren in einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Personalrat geht, muss sich im Kreishaus einiges ändern“, so Heidel abschließend.