Frankenberg(Eder)/Frankenberg/Sachsen(nh/od). Zu einer Ortsvorsteherdienstfahrt hatten Bürgermeister Rüdiger Heß und Erster Stadtrat Willi Naumann die Ortsvorsteher der Frankenberger Stadteile und die Abteilungsleiter der Stadtverwaltung eingeladen. Ziel war am vergangenen Wochenende die Partnerstadt Frankenberg/Sachsen. Dort ging es neben dem allgemeinen Erfahrungsaustausch auch um kommunalpolitische Themenbereiche, die inbesondere die Ortsteile in Frankenberg (Eder) und Frankenberg/Sachsen betreffen.
Nach einer staufreien Fahrt auf der Bundesautobahn A 4 wurde die sächsische Partnerstadt schnell erreicht – Frankenberg an der Zschopau verfügt im Gegensatz zu Frankenberg an der Eder über eine eigene Autobahnanschlussstelle. Im Ratssaal wurden die hessischen Frankenberger durch Bürgermeister Thomas Firmenich begrüßt. Anschließend fuhr die Frankenberger Delegation in den Stadtteil Sachsenburg, wo im Rahmen eines geführten Spazierganges hauptsächlich neu gebaute Einrichtungen besichtigt wurden. Höhepunkt war der Besuch des Freilichtmuseums „Bergstadt Bleiberg“, in dem an verschiedenen Stationen die mittelalterlichen Methoden des Bergbaus und die Gewinnung von Rohstoffen aus den Gesteinsschichten dargestellt wurden. Ein Grillabend und ein gemütliches Beisammensein der Ortsvorsteher und der Abteilungsleiter beider Verwaltungen beendete den Abend. Allerdings noch nicht ganz: „In unserem Hotel haben wir bis weit nach Mitternacht noch eine Ortsvorsteherdienstversammlung abgehalten“, merkte Bürgermeister Rüdiger Heß augenzwinkernd an. Am zweiten Besuchstag stand dann eine Stadtrundfahrt in Frankenberg/Sachsen auf dem Programm. Dabei wurde das Bildungszentrum besichtigt, das aus einem Lehrerseminar entstanden ist. Heß: „Das ist eine weitere Parallele zu unserem hessischen Frankenberg. Bekanntlich ist das Gymnasium Edertalschule auch aus einem ehemaligen Lehrerseminar hervorgegangen.“ Im Bildungszentrum in Frankenberg/Sachsen sind aktuell zwei Grundschulen untergebracht: eine private, die von der Kirche geführt wird, und eine staatliche Grundschule. Interessant für die hessische Delegation war vor allem die Tatsache, dass die Betreuung der Kinder über die betreuende Grundschule und die Kitaeinrichtung komplett in kommunaler Hand ist. Heß: „Dies fordert übrigens der Städtetag als kommunaler Spitzenverband auch für Hessen. Die Betreuung der jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft von der Kindertagesstätte bis hin zur betreuenden Grundschule sollte in die Obhut der Städte und Gemeinden gegeben werden.“ Anschließend wurde noch die Firma SWAP besichtigt. Diese stellt Bauteile aus Pappmaterialien her, so unter anderem als Zulieferer für die Autoindustrie die Heckablagen für Pkw. Im Rahmen der Stadtrundfahrt erfuhr die hessische Delegation auch, dass in Frankenberg/Sachsen insgesamt 140 Gebäude leer stehen. Heß: „Das sind immerhin 15 Prozent der Gebäudesubstanz.“ Die Leerstandsproblematik sei daher viel gravierender als in der Illerstadt. Ein gemeinsames Mittagessen beendete den Informationsbesuch und Erfahrungsaustausch von Bürgermeister, Erstem Stadtrat, Ortsvorstehern und Abteilungsleitern aus dem hessischen Frankenberg bei ihren Kollegen in Frankenberg/Sachsen.