Meister Bockert fühlt sich wohl am Diemelsee

Rubikfoto: europäischer Biber Foto:Per Harald Olsen(nh)/Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons

Diemelsee(klaro/od).  Bereits im Mai 2013 wurde ein Biberpärchen tot unterhalb der Diemeltalsperre gefunden. Die beiden Tiere waren vermutlich durch die Wasserüberläufe der Talsperre über 30 Meter in die Tiefe gestürzt und hatten den Sturz nicht überlebt. Nun lebt wieder ein einzelner Biber am Zulauf der Diemel.

 Nicht zu übersehen sind die Spuren des emsigen Bibers an Büschen und Bäume. Selbst stärkere Bäume, vor allen Dingen Weichhölzer fällt Meister Bockert, wie der Biber in der Fabel genannt wird, ohne Probleme. Da Biber weder Winterruhe noch Winterschlaf halten, ist die Rinde und Zweige von Weichhölzern im Winter die Hauptnahrung des größten europäischen Nagetiers. Nicht immer stoßen die Aktivitäten des Bibers auf Gegenliebe, besonders Bei Forst- und Landwirten. Ganz anders aber am Diemelsee, hier sind das Wasser-und Schifffahrtsamt Hann.Münden (der Diemelsee ist Bundeswasserstraße), die Naturschützbehörden und die Gemeinde Diemelsee einig: der Biber ist eine Bereicherung für das nordhessische Gewässer. Gegenüber Eder-Dampfradio sagte Hartmut Kaiser von der Unteren Naturschutzbehörde in Waldeck-Frankenberg:“ Wir stehen im engen Kontakt mit Anliegern, der Gemeinde und dem Wasser- und Schifffahrtsamt Hann. Münden. Und beobachten die Entwicklung der Biberpopulation sehr genau.“ Bei möglicherweise auftretenden Problemen, z.B. mit der Landwirtschaft wird die Untere Naturschutzbehörde im engen Konsens Maßnahmen mit allen Beteiligten absprechen.“ so Kaiser weiter. Auch eine Sprecherin des Wasser- und Schifffahrtsamtes in Hann. Münden betonte gegenüber Eder-Dampfradio:“ Das Wasser- und Schifffahrtsamt Hann. Münden ist grundsätzlich bemüht die notwendigen Eingriffe infolge der Unterhaltungsarbeiten an den Bundeswasserstraßen und den dazugehörigen Anlagen möglichst naturschonend durchzuführen, um den Lebensraum auch für Tiere und Pflanzen zu schützen.“ Und weiter:“ Bisher wurden die Spuren des Bibers nur am Zulauf der Diemel gefunden. In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde finden dort derzeitig keine Unterhaltungsarbeiten statt. Sollten sich aufgrund der Verkehrssicherungspflicht der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes dringende Unterhaltungsmaßnahmen in dem Bereich ergeben, werden die erforderlichen Arbeiten mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt.“ „Willkommen Biber“ heißt es auch aus dem Rathaus der Gemeinde Diemelsee. „ Die jahrelange Bemühungen der Gemeinde um einen naturverträglichen und sanften Tourismus tragen mit der Rückkehr des Bibers Früchte“, so ein Vertreter der Gemeinde Diemelsee. Und weiter:„Die Rückkehr des Bibers nach Nordhessen und an den Diemel sind ein Zeichen für unsere intakte Natur.“

Fotos: ©klaro{gallery}stories/Natur_Umwelt/2015_März/Biber{/gallery}

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