Gießener Erfahrungen mit in den Landtag nehmen

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SPD-Politiker informieren sich bei BeKo und Pflegestützpunkt über die Beratungslandschaft im Gießener Land

Landkreis Gießen/Gießen(nh). Auf dem Themenfeld „Beratung von älteren und pflegebedürftigen Menschen“ hat Gießen die Nase vorn. Im Sommer 2010 gründet sich der Pflegestützpunkt als einer der ersten in Hessen. Bereits seit über 14 Jahren gibt es die „Beratungs- und Koordinierungsstelle für ältere und pflegebedürftige Menschen in der Stadt und im Landkreis Gießen “ (BeKo).

Was von Anfang an besonders war: Beide Beratungsstellen arbeiten eng miteinander unter einem Dach in Gießen. „Wir verfolgten dabei in jeder Beziehung ein innovatives Konzept und es war der richtige Weg“, lobt Erster Kreisbeigeordneter Dirk Oßwald die Arbeitsweisen von Pflegestützpunkt und BeKo, „dass es mittlerweile interessierte Nachfragen zu dieser Konzeption gibt, bestätigt, dass es die richtige Entscheidung war.“ Anlass für das Zusammenkommen in den Räumlichkeiten in der Kleinen Mühlgasse war eine Stippvisite zweier SPD-Landtagsabgeordneter: Dr. Daniela Sommer, die senioren- und pflegepolitische Sprecherin, sowie der heimische Abgeordnete Gerhard Merz, der sozial- und familienpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. Merz hatte in seiner Zeit als Sozialdezernent in der Stadt Gießen den Anstoß für die Gründung der hessenweit einzigartigen BeKo gegeben.
Beide Politiker machten sich vor Ort und im Gespräch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Bild vom Alltag in der Beratungsstelle. „Ihre Erfahrungen und Anregungen möchten wir mit in den Landtag nehmen, um anderen Landkreisen eine Anregung zu geben“, sagte Daniela Sommer. Schließlich habe sich die gemeinsame Beratungsstelle gut etabliert und alle Beteiligten arbeiten gut zusammen. Die Träger der BeKo sind Arbeiterwohlfahrt Stadt Gießen, Arbeiterwohlfahrt Landkreis Gießen, Caritasverband, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonisches Werk und der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband. Auch die Zusammenarbeit sowohl mit dem Landkreis als auch der Stadt Gießen funktioniere hervorragend, wie BeKo-Mitarbeiterin Andrea Kramer bestätigte. Der Pflegestützpunkt wird zur Hälfte von den Pflegekassen und den Kommunen getragen.
Zum Angebot gehört die umfassende Beratung zu allen Fragen rund um Pflege und Hilfestellung. Klienten, bei denen bereits eine Pflegestufe vorliegt, werden vom Pflegestützpunkt beraten. Andere hilfebedürftigen, älteren Menschen werden von der BeKo beraten. „Bei uns bekommen Bürgerinnen und Bürger urteilssichere Antworten auf alle Fragen“, versicherte Nils Freitag, Mitarbeiter des Pflegestützpunkts. Er sprach von einer einheitlichen aber in sich differenzierten Beratungseinheit.
Allerdings seien die Kapazitätsgrenzen mittlerweile erreicht. Einerseits ein gutes Zeichen, weil die Beratungsstelle gut angenommen wird, andererseits auch ein Zeichen für den immer größer werdenden Pflegebedarf und die resultierende Nachfrage nach unabhängiger Beratung und Orientierung. Dirk Oßwald gab als Vertreter der örtlichen Gesundheits- und Sozialpolitik den beiden Landtagsabgeordneten daher die Frage nach der Zukunft mit auf den Weg: „Wir müssen uns alle jetzt schon Gedanken machen, wie Pflegeberatung in den nächsten Jahren aussehen soll und auf welche Strukturen wir setzen können.“ Daniela Sommer sowie Gerhard Merz versprachen, die gewonnenen Eindrücke und Anregungen zunächst in der Landtagsfraktion zu diskutieren und entsprechend in die politische Diskussion einzubringen.
Der Pflegestützpunkt ist telefonisch zu erreichen unter 0641 209164-96 oder -97 sowie per E-Mail an pflegestuetzpunkt@landkreis-giessen.de. Die Beratungs- und Koordinierungsstelle für ältere und pflegebedürftige Menschen in der Stadt und im Landkreis Gießen (BeKo) ist unter Telefon 0641 979009–0 oder per E-Mail an seniorenberatung@beko-giessen.de erreichbar.

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