Vorlesen weckt die Lust am Lesen und fördert Kinder in ihrer Entwicklung
Löhlbach(nh). Lesen ist eine Schlüsselqualifikation für die Entwicklung grundlegender Kompetenzen und eine wichtige Voraussetzung für das Lernen. Nicht zuletzt ist die Sprachkompetenz auch wichtig für die Entwicklung der eigenen Identität und bedeutet, aktiv teilhaben zu können am gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben. Deshalb ist es wichtig, Kindern frühzeitig Bücher näher zu bringen und sie zum Lesen zu motivieren. „Schon frühzeitig sollte mit der Leseförderung der Kinder begonnen werden“, bekräftigte Dipl.-Pädagogin Dr. Daniela Neuschäfer.
Schließlich habe nicht zuletzt die PISA-Studie gezeigt, dass Schüler in Deutschland gravierende Probleme mit dem Lesen haben. Sprach- und Denkentwicklung, Lesefähigkeit und schulische Leistung seien eng auf einander bezogen. Daher ist es nach Angaben von Daniela Neuschäfer unbedingt empfehlenswert, so früh wie möglich – also noch vor Eintritt in die Schule – mit der Leseförderung anzufangen. „Wenn Eltern vorlesen, zum Beispiel vor dem Schlafengehen, dann verbindet sich die Fähigkeit des Lesens beim Kind mit dem Bewusstsein von etwas Schönem“, betonte die Pädagogin. Zahlreiche Forschungen belegen, dass die Ausbildung der Sprachkompetenz sowie der Sprach- und Lesefähigkeit ganz entscheidend im Alter zwischen sechs Monaten und zwei Jahren geprägt wird.
Um die Leselust zu wecken, hat die SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Daniela Neuschäfer auch in diesem Jahr wieder vorgelesen. Anlass ist der „Vorlesetag“, der von der Stiftung Lesen am 21. November veranstaltet wird. Besucht hat sie die Kindertagesstätte „Kirchbergzwerge“ in Löhlbach sowie die Kindertagesstätte „Altwildungen- Die kleinen Strolche“ in Bad Wildungen. Mit dem Grüffelo und Geschichten von Max Lucardo konnte sie die kleinen Zuhörer begeistern.
„Mir ist es wichtig, bei den Kindern den Spaß am Lesen und Zuhören zu wecken“, so Neuschäfer. „In unserer hektischen Zeit kommen diese stillen Beschäftigungen oft zu kurz und das ist schade. Das Vorlesen ermöglicht den Kindern in das Reich der Phantasie eintauchen“, sagt die Abgeordnete und erinnert sich daran, wie sie im Rahmen ihrer Leitungstätigkeit im Modellprojekt „Familienstadt mit Zukunft“ die „Lesepaten“ und das „Lesestartpaket“ initiiert hat, um die Leseförderung anzustoßen.
Die Sozialpolitikerin möchte mit der Teilnahme an der Vorleseaktion dazu beitragen, die Bildungschancen von Kindern, unabhängig von kultureller oder sozialer Herkunft, zu verbessern. Vorlesen wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv auf das Leseverhalten und die Entwicklung von Kindern aus: So fördert Vorlesen die Sprachentwicklung und regt Phantasie und Kreativität an. Darüber hinaus ist Vorlesen Wissensvermittlung und fördert die Lernfähigkeit. Nicht zuletzt fördert Vorlesen die Persönlichkeitsentwicklung. „Durch das Vorlesen können wir alle Einfluss auf die kindliche Entwicklung nehmen und ein wenig dazu beitragen, Spaß am Lesen zu vermitteln und Lesemuffel in Leseratten zu verwandeln. Je mehr und je öfter einem Kind vorgelesen wird, desto positiver wirkt sich das auf die Lesefreude und Lesehäufigkeit aus“, so Dr. Neuschäfer abschließend. In Löhlbach begleitete der Bürgermeister Backhaus die Leseaktion. Nach der Vorleseaktion in zwei Gruppen ging es mit den Kindern zum Mittagessen, dass in der Essecke in der Küche in familiärer Atmosphäre stattfindet. Frau Klinge und ihr Team erläuterten die Konzeption, den Umbau und die aktuelle Situation und zeigten das Gebäude. Schließlich dankten Sie der ehrenamtlichen Vorleserin und freuten sich alle auf ein Wiedersehen.