Eve Büchner, Gründerin und Geschäftsführerin des global aufgestellten Unternehmens refund.me zur Frauenquote
Berlin(nh). Einige Europäische Länder haben Sie schon lange, in Deutschland soll sie nun kommen: Die Frauenquote. Nach langer Diskussion und internen Streitereien hat die Große Koalition gestern beschlossen, dass künftig mindestens 30 Prozent der Aufsichtsratsposten in 108 börsennotierten, deutschen Unternehmen von Frauen besetzt sein sollen. Für viele gestandene Konzerne ist das eine ganz neue und beinahe unlösbare Herausforderung. Doch glücklicherweise gibt es hierzulande auch Unternehmen, die mit gutem Beispiel voran gehen und ohne Gesetzesdruck weibliche Fähig- und Fertigkeiten fördern.
Eve Büchner, Gründerin und Geschäftsführerin des Entschädigungs-Dienstleisters refund.me , setzt auf Frauenpower. In ihrem global aufgestellten Unternehmen beschäftigt sie über 40 Mitarbeiter. Eine Quote braucht sie nicht. Leistung entscheidet. Momentan arbeiten 22 Frauen für das Unternehmen. Einige davon sind Mütter die, wie Büchner selbst, Arbeit und Familie erfolgreich unter einen Hut bekommen. Ihnen kommt auch das cloud-basierte Führungskonzept von refund.me zugute. „Schade, dass Deutschland seinen Weg in die Modernisierung über die Frauenquote gehen muss. Ich bin im Osten Deutschlands groß geworden. Hier gab es keine Diskussion über Führungsqualitäten von Frauen. Wenn Frauen wollten, dann konnten sie. Meine Vita zeigt, dass diese frühe Prägung auch großen Einfluss auf meinen Werdegang hatte“, erläutert Büchner ihren Standpunkt. Ihr Wunsch ist es, dass die Debatten um die Geschlechterverteilung und die Konkurrenz zwischen Mann und Frau im Berufsleben irgendwann überflüssig werden: „Unsere Töchter sollten mit der Gewissheit aufwachsen, dass ihnen im Leben alle Türen offen stehen. Doch das muss ihnen auch von ihren Müttern vorgelebt werden.“ Büchners Mutter war ebenfalls Unternehmerin. Sie leitete eine LPG im südlichen Brandenburg. Von ihr lernte sie unternehmerisches Denken und Verantwortung zu übernehmen. Auch in ihrem späteren Berufsleben hatte sie Mentoren an der Seite, die ihr Potenzial erkannt und sie gefördert haben. „Nennen Sie es Quote oder Glaube. Viele Frauen in Führungspositionen wurden von einem Mann mit moderner und zeitgemäßer Einstellung gefördert.“