Ausbildungsgarantie gefordert: Optimale Förderung an Übergang zwischen Schule und Beruf scheitert an aktuellen Rahmenbedingungen

Daniela k Solo

Neuschäfer(SPD) sieht Landesregierung in der Pflicht

Wiesbaden/Frankenberg(nh). Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag fordert im Rahmen der aktuellen Plenarwoche die Einführung einer Ausbildungsgarantie und somit die Stärkung des Erfolgsmodells der dualen Ausbildung. „Das bisherige System der Warteschleifen muss durchbrochen werden“, konstatiert die heimische SPD-Abgeordnete Dr. Daniela Neuschäfer. Junge Menschen würden viel zu oft eine Qualifizierungsmaßnahme nach der anderen absolvieren, ohne dass sich ihnen dadurch eine dauerhafte berufliche Perspektive eröffne. Hessen habe diesbezüglich gegenüber anderen Bundesländern deutlichen Nachholbedarf.

Hintergrund der Debatte ist, dass 18.640 junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren in Hessen im September dieses Jahres arbeitslos gemeldet sind. Jährlich beginnen rund 17.000 Jugendliche in Hessen nach der Schule weder eine Ausbildung noch ein Studium, sondern finden sich in so genannten Übergangssystemen wieder. Der SPD geht es um eine grundsätzliche Änderung des bisherigen unüberschaubaren Übergangssystems, das aus einer Vielzahl zu unspezifischer Maßnahmen bestehe, die zu spät ansetzen und somit ohne Erfolg bleiben würden. Neuschäfer erläutert, dass die SPD daher bereits im Frühjahr letzten Jahres eine verbindliche Ausbildungsgarantie für alle Personen unter 35 Jahren gefordert und ein entsprechendes Eckpunktepapier ausgearbeitet habe. Kern sei, ein auf mindestens zehn Jahre angelegtes Programm zusammen mit den Sozialpartnern aufzulegen, das jeder Person einen Anspruch auf berufliche Qualifikation eröffne. Diese stelle den Garant für gesellschaftliche Teilhabe dar. „Die Rahmenbedingungen müssen so gestaltet werden, dass jeder junge Mensch eine dauerhafte berufliche Perspektive hat. Individuell abgestimmte Qualifizierungspläne stellen dabei ein zentrales Instrument dar“, führt Dr. Daniela Neuschäfer aus. Dies sei jedoch erst dann möglich, wenn die entscheidenden Akteurinnen und Akteure vor Ort eng zusammenarbeiten würden. Die heimische Abgeordnete hebt in diesem Zusammenhang die Tätigkeit des Arbeitskreises „Schule Wirtschaft“ in Waldeck-Frankenberg hervor, der ein Bindeglied zwischen Schule und Ausbildungsbetrieben sei. Dieser setze sich vor allem eine Verbesserung in der Beratung und Vorbereitung auf das Berufsleben von Schülerinnen und Schülern zum Ziel.
„Die Gestaltung des Übergangs zwischen Schule und Berufseinstieg, die mit einer engen Kooperation der beteiligten Systeme verbunden ist, ist für eine optimale Förderung junger Menschen entscheidend. Leider ist an diesem Punkt noch viel zu tun: Bisher ist es dem Engagement einzelner Personen und Arbeitskreise, wie den Mitgliedern des heimischen Arbeitskreises „Schule Wirtschaft“, zu verdanken, dass Schülerinnen und Schüler vor Ort in ihrer Berufsorientierung unterstützt werden“, resümiert Neuschäfer. „Jetzt ist die Landesregierung am Zuge und dringend dazu aufgefordert, die Rahmenbedingungen zu ändern. Die Grundlage dafür ist bereits geschaffen: Der aktuelle Berufsausbildungsbericht fasst alle erforderlichen Bedarfe und Problematiken zusammen!“

Ausbildungsgarantie

 

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