Wiesbaden(nh). Die HA Hessen Agentur GmbH hat für die Stabsstelle zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Hessen die Beschäftigungspotenziale von Menschen mit Behinderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt untersucht. Die UN-Konvention gilt als Startschuss für ein Paket an Maßnahmen, die Menschen mit Behinderungen eine verstärkte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen sollen. Ein wichtiger Aspekt ist der Zugang der Menschen mit Behinderungen zum allgemeinen Arbeitsmarkt. Ziel dabei ist sowohl die Förderung der Chancengleichheit unter sozialen Gesichtspunkten als auch die Deckung des bestehenden und erwarteten Fachkräftebedarfs.
Gegenstand der Untersuchung war das Hotel- und Gaststättengewerbe im hessischen Wetteraukreis. Die Branche verfügt über ein sehr breites Aufgabenspektrum: Die Tätigkeitsfelder reichen von der Beschäftigung in (Groß)küchen über Service-, Rezeption- und Reinigungsarbeiten bis etwa zur Pflege von Außenanlagen. Die Studie der HA Hessen Agentur GmbH kommt zu dem Ergebnis, dass es hier Potenziale für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen gibt. Ein zentraler Ansatzpunkt zur Erschließung der Potenziale ist die Sensibilisierung und direkte Ansprache der Betriebe (und ihrer Belegschaft), der Menschen mit Behinderungen, der Eltern und Betreuungspersonen sowie der Schulen. Leider zeigen sich im Gastgewerbe jedoch noch häufig physische Barrieren, deren Überwindung angesichts der kleinbetrieblichen Struktur Zeit benötigen kann. „Arbeitsplätze müssen für die potenziellen Beschäftigten zugänglich und attraktiv sein. Da ist es problematisch, wenn ein hoher Zeitdruck und eine starke Kunden- bzw. Dienstleistungsorientierung herrschen, die Betriebe aber nur geringe Löhne zahlen können. Auch auf Seiten der Gäste muss ein Umdenken stattfinden, um die Chancen der Inklusion auf dem Arbeitsmarkt ergreifen zu können“, erläutert Folke Mühlhölzer, Vorsitzender der Geschäftsführung der HA Hessen Agentur GmbH. Die Beschäftigungspotenziale im Gastgewerbe dürften vor diesem Hintergrund auch nicht überschätzt werden.
Download Studie Inklusion auf dem Arbeitsmarkt am Beispiel des Gastgewerbes im Wetteraukreis