Europawahlkampf der AfD begleitet von Protesten

Hnas Olaf Henkel: Die Nummer zwei auf der Europa-Liste der AfD in Korbach. Foto: EDR/Dudek

Korbach.(od) Besetzt bis auf den letzten Platz war der der Saal im Bürgerhaus in Korbach. Der Kreisverband  der  Alternative für Deutschland (AfD)  hatte für den Europa-Wahlkampf die Nummer zwei auf der AfD Liste Hans Olaf Henkel als Gastredner geladen.  Die Wahlkampf-Veranstaltung wurde vor der Tür durch Proteste verschiedener Parteien begleitet, unter anderem von den Jusos, den Grünen, den Liberalen und den Linken. Der Protest verlief friedlich, Hans Olaf Henkel nahm sich sogar die Zeit für einen kurzen Wortwechsel mit den Demonstranten.

Prostest gegen Hans Olaf Henkel und die AfD: Mitglieder der Jusos, SPD, Grünen, Linken und FDP Foto: EDR/Dudek

 

Wer nun bei der Wahlveranstaltung der AfD markige Worte und kernige Sprüche erwartet, der wurde enttäuscht. Musik von Johann Sebastian Bach, Kaffee und Kuchen und ein dezente Wahlwerbung erinnert eher an eine Senioren-Kaffeetafel. Aber die AfD wäre nicht die AfD, populistische Seitenhiebe auf das „System“ insbesondere auf die Presse und Journalisten konnnten sich weder der AfD Kreissprecher Hakola Dippel noch der ansonsten sehr hanseatisch sachliche und ruhige Hans Olaf Henkel verkneifen (Kolumne). Auch der stellvertretende Landessprecher der AfD Hessen, Eibe Hinrichs, betonte die demokratische Ausrichtung der AfD. „Die AfD steht zur freiheitlich- demokratischen Grundordnung“, war die Botschaft von Hinrichs. Eibe Hinrichs machte den Zuhörern auch deutlich, dass die AfD mehr will als in das Europa-Parlament einziehen: „ Wir wollen auch in die Kommunalparlament und auf die Bürgermeister-Sessel in Hessen 2016 und wir wollen in die Landesparlamente.“ Ganz Literaturprofessor rezitierte der Landessprecher der AfD Gunther Nickel 13 seiner 15 minütigen Rede aus EU-Richtlinien, z.B.: Richtlinien über Pizza, Staubsauger usw. Inhaltliches über die AfD oder gar Lobbykritik, denn die Richtlinen der EU sind in den meisten Fällen von Handel, Herstellern usw. angestoßen oder gar selbst geschrieben war von Nickel nicht zu hören. Und dabei hat sich die AfD doch die Eindämmung des Lobbyismus in das Europa-Programm geschrieben.

Der Hauptredner, Hans Olaf Henkel, einstmals Euro-Befürworter, gab unumwunden zu: „ Ich wäre heute noch Euro-Befürworter, wenn sich die Politik an ihre Versprechen gehalten hätte.“ Nüchtern zeichnete Henkel ein Europabild, aus Sicht eines ehemaligen Unternehmenschefs und Wirtschaftsmann. Das es auch in anderen Parteien eurokritsche Politiker, wie zum Beispiel Wolfgang Bosbach ( CDU) oder Frank Schäffler (FDP), betonte Henkel in seiner Rede, aber bei Abstimmungen hätten sie schlussendlich doch im Sinne der Partei und der Regierung abgestimmt. Und zum Abschluss wurde Henkel vollkommen unhanseatisch direkt, er sparte nicht mit Schelte an den „Systemmedien“ und den deutschen Journalisten, wenn es um die Berichterstattung und Darstellung der AfD geht.

 

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