ESF-geförderte Projekte im Handwerk
Korbach(nh/od). MdL Daniela Neuschäfer und Europakandidatin Martina Werner haben sich über die ESF-geförderten (Europäischer Sozialfond) Projekte der Kreishandwerkerschaft in Korbach informiert. Geschäftsführer Gerhard Brühl und Friedrich Schüttler (operativer Abteilungsleiter) stellten auf Wunsch der Gäste die Projekte TOPAS, dual regional, Nachhaltige Fachkräftesicherung im Handwerk im Landkreis Waldeck-Frankenberg, Gute Arbeit & gutes Leben in Waldeck-Frankenberg und das Projekt Klimaschutz als Bestandteil der Ausbildung vor.
TOPAS ist eine freiwillige Arbeitsgemeinschaft engagierter Meisterbetriebe der Region und der Kreishandwerkerschaft Waldeck- Frankenberg, die sich verbindlich zu besonderen Gütekriterien in der Ausbildung verpflichten, um motivierten Jugendlichen eine besonders attraktive und zukunftsfähige Ausbildung anbieten zu können. Die Unternehmen bieten TOP-Ausbildungsstellen an. In Waldeck-Frankenberg wurde dieses Projekt erfolgreich gestartet und nun in fünf weiteren Kreisen umgesetzt.
Das Projekt dual regional greift den Fachkräftemangel des Handwerks und der Industrie auf, insbesondere in den Branchen Logistik, Metall und Elektro. Die Ziele von dual regional sind die Schaffung von Ausbildungsplätzen, Jugendliche in Ausbildung zu bringen und Netzwerke rund um Schule, Betrieb und Bildungsträger zu vertiefen bzw. aufzubauen. dual regional unterstützt Betriebe und Unternehmen, die erstmalig oder erneut ausbilden wollen. Unter anderem werden auch freie Plätze beworben, sodass die Kreishandwerkerschaft Betriebe und Auszubildenden zusammenbringen kann: „Eine tolle Idee, Nachfrager und Nachfragende auf dem Arbeitsmarkt zusammenzuführen“, so sind sich Neuschäfer und Werner einig. Sicherlich sind die Projekte TOPAS und dual regional ein wichtiger Schritt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dennoch wird mit dem Projekt Nachhaltige Fachkräftesicherung im Handwerk im Landkreis Waldeck-Frankenberg explizit der Fachkräftemangel fokussiert: Auszubildende sollen ca. ab dem 2. Lehrjahr mit einer Zusatzqualifikation auf Führungsaufgaben vorbereitet werden, um später im Betrieb administrative Aufgaben in der operativen Planung und Steuerung von Projekten innerhalb des Betriebes mitübernehmen zu können.
Außerdem wird in vier Modellbetrieben das Projekt Gute Arbeit & gutes Leben in Waldeck-Frankenberg umgesetzt. Hier geht es in erster Linie um Strategien und Maßnahmen zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit, um in Zukunft qualifiziertes und leistungsfähiges Personal sichern zu können. Bis Ende 2014 werden interessierte Unternehmen bei der Entwicklung demografie-fester Personalstrategien unterstützt, z. B. bei der alters- und alternsgerechter Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsorganisation, bei der Gesundheitsförderung, Personalgewinnung und –bindung von Mitarbeitern. Neuschäfer, die pflege- und seniorenpolitische Sprecherin des SPD-Landtagsfraktion ist, erläutert in diesem Zusammenhang: „Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz ist kein Selbstzweck. Sie zielt darauf ab, in einem gesunden Betrieb mit gesunden Mitarbeitern erfolgreich wirtschaften zu können. Gesundheitsvorsorge bewahrt und schafft daher Arbeitsplätze und sichert diese ab.
Last but not least schauten sich die Gäste das Projekt Klimaschutz als Bestandteil der Ausbildung an, welches gerade im Baugewerbe klimatische und klimaneutrale Aspekte berücksichtigt und den Schwerpunkt Dämmen und Sanieren von Fachwerk umfasst. Anhand von Modellhäusern konnten die Landtagsabgeordnete Daniela Neuschäfer sowie die Europakandidatin Martina Werner die pragmatischen Ausbildungsmodule nachverfolgen. Neuschäfer, die sich im Rahmen des Verbundprojektes „KLIMZUG Nordhessen“ mit dem Klimawandel beschäftigt hatte und im Arbeitskreis zum Ausschuss für Wissenschaft und Kunst unter anderem für den Denkmalschutz zuständig ist, freut sich über das Ziel des Projektes, den Bestand von Fachwerkbauten zu erhalten und neue Nutzungskonzepte für diese zu entwickeln – immer unter Berücksichtigung von sozialer und ökologischer Verantwortung, die u. a. den Klimaschutz und die Klimaanpassung umfassen.
Gemeinsam waren sich die Politikerinnen einig und hinterließen folgendes Statement: „Die Projekte und somit auch die subventionierende Finanzierung durch Land, Bund und Europa (ESF) sind für den Landkreis Waldeck-Frankenberg und für die Ausbildung und die Fachkräftesicherung von großer Bedeutung. Wir wollen uns für den Erhalt dieser Mittel einsetzen, aber auch für den Erhalt unserer Berufsschulen, damit Jugendliche und alle die hier arbeiten wollen, Chancen und Perspektiven vor Ort erhalten.“