Demokratie und Diktatur in Deutschland aus britischer Sicht

Demokratie und Diktatur in Deutschland aus britischer Sicht


14 September, 2019

©Imperial War Museum 

11. Wissenschaftliches Symposium im Kreismuseum Wewelsburg - Teilnahme kostenlos, Anmeldungen ab sofort möglich

Wie haben britische Frauen die Jahre der ersten Demokratie und der beginnenden Diktatur in Deutschland erlebt? Welche Berührungspunkte gab es zwischen nationalsozialistischem und britischem Elitenachwuchs in den 1930er Jahren? Wie stellt sich der Umgang der Deutschen mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit seit 1945 aus britischer Sicht dar? Beim diesjährigen wissenschaftlichen Symposium des Kreismuseums Wewelsburg richten vier britische Historikerinnen ihren Blick auf zumeist bislang wenig beachtete Aspekte des deutsch-britischen Beziehungsgeflechts von der Weimarer Republik bis heute. Das Symposium findet am Samstag, 14. September zwischen 14 und 18 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg statt. Die Veranstaltung ist kostenlos. Um Anmeldung wird unter Tel. 02955 7622-0 gebeten.

Landrat Manfred Müller und der Vorsitzenden des Fördervereins des Kreismuseums Wewelsburg, Heinz Köhler, Kreisdirektor a.D., eröffnen die Veranstaltung um 14 Uhr. Danach folgen die Vorträge der britischen Historikerinnen:

Dr. Helen Boak von der University of Hertfordshire berichtet darüber, wie britische Frauen aus unterschiedlichen sozial-kulturellen und politischen Milieus Deutschland während der Weimarer Republik und der beginnenden nationalsozialistischen Diktatur erlebt haben.

Prof. Dr. Helen Roche von der Durham University beleuchtet einen wenig bekannten und auf den ersten Blick überraschenden Aspekt des deutsch-britischen Verhältnisses zwischen 1933 und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs: die Schüleraustauschprogramme zwischen den Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (Napola), in denen eine „Elite“ für das nationalsozialistische Deutschland ausgebildet werden sollte, und den britischen „Public Schools“, die auf ihre Weise ebenso von einem elitären Selbstverständnis geprägt sind.

Dr. Caroline Pearce vom Institut für Zeitgeschichte, Berlin zeigt an zwei ostdeutschen Beispielen (Pirna-Sonnenstein und Alt-Rehse) die Probleme auf, die sich aus dem Zwiespalt zwischen dem Bemühen um einen historisch verantwortungsbewussten Umgang mit nationalsozialistischen Täterorten einerseits und deren beachtlicher touristischer Anziehungskraft andererseits erwachsen. Das damit verbundene Phänomen des „dark tourism“ ist auch für Wewelsburg von Bedeutung.

Prof. Dr. Mary Fulbrook von der University College London beschäftigt sich aus britischer Sicht mit einem politisch hochaktuellen Thema: Welche Bedeutung hat das Gedenken an die nationalsozialistischen Verbrechen für die Deutschen und die deutsche Gesellschaft seit 1945?

Das Symposium findet statt im Rahmen der Vortragsreihe „BRITISCHE BLICKE AUF DEUTSCHLAND IM 19. UND 20. JAHRHUNDERT“ zur Sonderausstellung „Briten in Westfalen“. Die LWL-Sonderausstellung ist noch bis zum 8. September im Burgsaal der Wewelsburg zu sehen.

Alle Vorträge sind in deutscher Sprache. Das 11. Wissenschaftliche Symposium findet in Kooperation mit dem Förderverein Kreismuseum Wewelsburg e. V. statt.

 

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