Zukunft aus Holz: Mehr als Maßarbeit

Jahreshauptversammlung der Tischler-Innung Waldeck-Frankenberg setzt Impulse

Werbetal(pm). Die Tischler-Innung Waldeck-Frankenberg blickt bei ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung im Flair-Hotel Werbetal auf ein bewegtes Jahr zurück – und mit klarem Kurs nach vorn. Obermeister Willi Mitze begrüßte zahlreiche Mitglieder sowie Ehrengäste wie Ehrenkreishandwerksmeister Ludwig Behlen und Ehrenobermeister Karl-Martin Füllgraf, Vertreter der Berufsschulen und der Kreishandwerkerschaft.

Ein zentraler Punkt der Versammlung: die Nachwuchsarbeit
Obermeister Mitze betonte die wachsenden Anforderungen der Kunden an Qualität und Individualität. Das mache eine starke, praxisnahe Ausbildung im Tischlerhandwerk wichtiger denn je. Die Innung nimmt dabei nicht nur die Lehrlinge in den Blick, sondern auch die ausbildenden Betriebe. „Die Ergebnisse der letzten Zwischenprüfungen zeigen, dass wir genauer hinschauen müssen. Es geht nicht darum, zu kritisieren, sondern darum, besser zu werden“, ergänzte Matthias Kubat, der neu im Vorstand des Landesverbandes vertreten ist. Ein möglicher Baustein für bessere Ausbildungsergebnisse: das Nachhilfeprogramm Asa-Flex, das gezielt auf Schwächen reagiert und junge Talente unterstützt. Gleichzeitig ruft Kubat dazu auf, die Gestaltung des Wettbewerbs „Die Gute Form“ weiterzudenken. Dieser Gestaltungswettbewerb prämiert besonders gelungene Gesellenstücke und bietet jungen Tischler*innen eine Bühne für Kreativität und handwerkliche Exzellenz. Ideen zur Weiterentwicklung des Wettbewerbs sind ausdrücklich willkommen.

Lehrlingszahlen auf gutem Niveau
Insgesamt zeigt sich die Ausbildungsbereitschaft der Mitgliedsbetriebe hoch. Im ersten Lehrjahr starteten 18 Tischler und ein Fachpraktiker für Holzverarbeitung, im zweiten sind es 23 Tischler und ebenfalls ein Fachpraktiker, im dritten Lehrjahr 26 Tischler und ein Fachpraktiker. Auch die Ausbildung von Holzmechanikern wird weiterhin mit betreut. Höhepunkt für den Nachwuchs bleibt die Freisprechungsfeier, die am 1. Juli 2025 im Philipp-Soldan-Forum in Frankenberg stattfinden wird – inklusive Prämierung der besten Gesellenstücke.

Starke Gemeinschaft mit 96 Mitgliedern
„Die Innung zählt aktuell 70 Normalmitglieder, 5 Fördermitglieder, 14 Gastmitglieder und 7 Ehrenmitglieder – eine stabile Basis, auf die aufgebaut werden kann“, dennoch mahnt Mitze, auch in Zukunft Kosten im Blick zu behalten und durch kluge Maßnahmen für wirtschaftliche Stabilität zu sorgen.

Neue und bekannte Gesichter im Vorstand
Bei den turnusgemäßen Neuwahlen wurde Willi Mitze (Vöhl-Basdorf) einstimmig in seinem Amt als Obermeister bestätigt. Walter Hartmann (Frankenberg) und Meik Syring (Bad Wildungen) bleiben ebenfalls stellvertretende Obermeister. Kai Bressler (Vöhl-Ederbringhausen) rückt aus der Position des Schriftführers als neuer Stellvertreter nach. Marcel Behlen (Willingen-Welleringhausen) übernimmt im Gegenzug das Amt des Schriftführers. Die Lehrlingswarte Jens Meyer (Willingen) und Christian Bock (Bad Wildungen) bleiben weiter wichtige Ansprechpartner für alle Ausbildungsfragen. Als Beisitzer wurden Jens Denhof (Vöhl) und Michael Döls (Allendorf) im Amt bestätigt. Neu hinzu kommt Philipp Hackel (Haina). Der langjährige Funktionsträger Friedrich Behlen (Willingen-Welleringhausen) wurde feierlich zum Ehrenmeister ernannt – als Anerkennung für sein Engagement.

Bildung im Wandel: Diskussion um Blockunterricht
Die Hans-Viessmann-Schule plant, ab dem Schuljahr 2026/27 Blockunterricht für Tischler-Azubis einzuführen. Ein Thema, das auf der Versammlung unterschiedlich aufgenommen wurde.
Einige Betriebe begrüßen die längeren Praxisphasen, andere hingegen sehen organisatorische Herausforderungen. Klar ist: Schul- und Praxiszeit müssen optimal verzahnt werden, um den bestmöglichen Lernerfolg zu erzielen. Zum Abschluss wurden langjährige Meister für ihre Jubiläen geehrt – eine schöne Erinnerung daran, wie viel Erfahrung und Beständigkeit in der Innung steckt. Gleichzeitig ist klar: Der Fokus liegt auf der Zukunft – mit engagierten Betrieben, klugen Ideen und einem starken Miteinander. „Mit 96 Mitgliedern und engagierten Ausbildungsbetrieben steht die Tischler-Innung Waldeck-Frankenberg für Stabilität und Leistungsfähigkeit im regionalen Handwerk. Dieses starke Fundament verdanken wir vor allem dem Einsatz der aktiven Ehrenamtlichen und Ausbildungsbetrieben – ihr Engagement macht den entscheidenden Unterschied“, würdigt Kai Bremmer, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Informationen zur Tischler-Innung Waldeck-Frankenberg erhält man bei der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg unter Telefon 05631 9535-100 oder per E-Mail an info@khkb.de. Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, ist jederzeit herzlich willkommen – denn das Ehrenamt ist das Fundament für eine starke Gemeinschaft im Handwerk.