LEADER-Region Burgwald-Ederbergland informierte über aktuelle Regionalentwicklung

Lahntal-Sterzhausen(pm). Die LEADER-Informationsveranstaltung erhielt großen Zuspruch: Um sich über Neuigkeiten im Bereich der Regionalentwicklung zu informieren und auszutauschen, waren alle Bürgermeister der 13 Kommunen und Vertreter der beiden Landkreise in der Region Burgwald-Ederbergland am vergangenen Mittwoch in Lahntal-Sterzhausen zu Besuch. Die LEADER-Region Burgwald-Ederbergland ist ein Zusammenschluss von Kommunen, Firmen, Verbänden, Vereinen und Privatpersonen, die sich für eine ökonomisch und ökologisch ausgerichtete Weiterentwicklung des ländlichen Raums zwischen Lahn und Eder einsetzen. Luisa Bischoff, Regionalmanagerin der Region Burgwald-Ederbergland, informierte die Runde über die aktuellen Entwicklungen der Förderperiode 2023-2027 und damit verbundene neue Fördervorschriften für Kommunen. Im Rahmen des Rückblicks auf die letzten zwei Jahre wurde Bilanz über die aktuellen durch EU-Mittel geförderten LEADER-Projekte sowie den dazugehörigen Projektauswahlverfahren gezogen. In den Jahren 2023 und 2024 flossen ca. 1,7 Mio. Euro an Fördermitteln in 26 Vorhaben. Antragssteller waren neben Kommunen auch Privatpersonen und Klein(st)unternehmen: Es wurden u.a. ein Dorfladen in Lahntal-Caldern, zwei regionale Steinmetze in Wetter (Hessen) und Frankenberg, das kommunale Ankerzentrum in Rauschenberg, der Hofladen auf Hof Fleckenbühl in Cölbe-Schönstadt sowie eine Physiotherapiepraxis in Burgwald-Ernsthausen gefördert. Neben Großprojekten ab 10.000 € Netto-Investition wurden auch 10 Kleinprojekte bis 20.000 € (brutto) über das Regionalbudget gefördert. Einen Überblick aller Förderprojekte ist auf der Webseite der Region einsehbar.


Neben dem Rückblick wurde auch die weitere Planung für das kommende Jahr und die aktuellen Entwicklungen in den regionseigenen Projekten „Premium-Wanderregion Wandermärchen Burgwald-Ederbergland“ und „Klimabonus“ vorgestellt. Mit der Zertifizierung zur ersten Premium-Wanderregion Hessens wurde im letzten Jahr ein großer Meilenstein im nachhaltigen ländlichen Tourismus erreicht und ein neues Alleinstellungsmerkmal der LEADER-Region etabliert. Im Projekt Klimabonus gab es auch erfreuliche Nachrichten: Es wurden zahlreiche CO2-Kompensationsspenden eingeworben und die Belohnungsaktionen für PV-Anlagen, Carsharing und CO finden in der Bevölkerung großen Anklang. Im letzten Jahr des Klimabonus-Förderprogramms soll noch einmal der Schwerpunkt auf das beliebte Veranstaltungsformat „Klimadinner“ und die Informations-Veranstaltungen für Fördermöglichkeiten für PV-Anlagen gelegt werden. Neben den positiven Rück- und Ausblicken wurde auch offen über die zunehmende Bürokratisierung der Regionalförderung gesprochen. Allen Antragsstellenden, allen voran Kommunen, welche zunehmend unter Kürzung öffentlicher Mittel leiden, hält das immer länger andauernde und stets komplexer werdende Antragsverfahren von der effektiven Nutzung der europäischen Fördermittel ab: „Als ich vor knapp 10 Monaten nach 18 Jahren als Bürgermeister in den Ruhestand ging, dachte ich, dass wir das Schlimmste überstanden hätten, doch wenn ich heute in die Gesichter meiner ehemaligen Kollegen sehe, merke ich, dass das Ende der Bürokratisierung noch lange nicht erreicht ist“, so der 1. Vorsitzende Rüdiger Heß. Auch bei Klein(st)unternehmen, welche v.a. in der Gründungsphase auf gesicherte und schnelle Fördermittel angewiesen sind oder auch Vereine, die nur über ein geringes jährliches Budget verfügen, zeigen einen deutlichen Anstieg in der Rücknahme von Förderanfragen.


Dennoch zeigt die kürzlich abgeschlossene Umfrage innerhalb der ca. 130 Mitgliedern der Förderkulisse Burgwald-Ederbergland deutlich, „dass unsere Mitglieder mit der Arbeit des Regionalmanagements und unseren Angeboten sehr zufrieden sind und vor allem die Arbeit in den Bereichen Daseinsvorsorge und Naturerlebnisse über verschiedene Medien verfolgen und mit Freuden annehmen“, resümiert Frau Bischoff den Zwischenstand nach den ersten beiden Förderjahren. Für die Regionalentwicklung stehen der LEADER-Region Burgwald-Ederbergland in der aktuellen Förderperiode 2023-2027 ca. 4,8 Mio. € Fördermittel zur Verfügung. Projektideen können jederzeit in der Geschäftsstelle der Region eingereicht werden. Mit dem Förderprogramm Regionalbudget können dieses Jahr kleinere Projekte in der Region Burgwald-Ederbergland in den Bereichen Jugend, Kunst und Kultur sowie touristische Kleinprojekte gefördert werden. Projektideen können noch bis zum 31.01.2025 eingereicht werden. Mail: info@region-burgwald-ederberland.de. Weitere Informationen: www.region-burgwald-ederbergland.de/foedermoeglichkeiten.

Hintergrund:
Die Region Burgwald-Ederbergland ist eine von 24 „LEADER“-Regionen in Hessen. LEADER ist die Abkürzung des französischen „Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“ und wird übersetzt mit „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung des ländlichen Raums“. LEADER ist ein methodischer Ansatz der Regionalentwicklung, der es lokalen Akteuren ermöglicht, regionale Prozesse mit zu gestalten. Die Region Burgwald-Ederbergland e.V. ist ein Zusammenschluss aus 13 Kommunen und setzt sich für eine zukunftsfähige, nachhaltige Entwicklung der Region ein. Als anerkannte LAG bietet die Region Zugang zu Fördermitteln der ländlichen Entwicklung. Mitgliedskommunen sind Allendorf (Eder)/Bromskirchen, Battenberg (Eder), Burgwald (Eder), Cölbe, Frankenberg (Eder), Gemünden (Wohra), Hatzfeld (Eder), Lahntal, Münchhausen, Rauschenberg, Rosenthal, Wetter (Hessen) und Wohratal mit annähernd 80.000 Menschen.