Polizisten retten dehydrierten Frischling

Edermünde(ots). Am Sonntagabend konnte ein dehydrierte Frischling durch Polizeibeamte der Polizeistation in Fritzlar gerettet und in dem Wildpark in Frankenberg untergebracht werden. Kurz vor 18 Uhr meldete eine Autofahrerin über Notruf, dass auf der L3227 zwischen Edermünde – Besse und Holzhausen am Hahn ein einsames, kleines Wildschwein auf der stark befahrenen Fahrbahn herumlaufen würde. Eine Streifenwagenbesatzung von der Polizeistation in Fritzlar fuhr umgehend dorthin und konnte wenige Minuten später das Tier entdecken. Es torkelte über die Straße und machte einen sehr erschöpften Eindruck. Offensichtlich ging es dem Tier gar nicht gut.

Fingerspitzgefühl war gefragt

Die Polizisten stoppten zunächst den Verkehr. Zeitgleich versuchte die Wache einen Jagdpächter aus der Umgebung zu erreichen, was leider misslang. Da in der Zwischenzeit weder die Bache, noch andere Tiere der Rotte festgestellt werden konnten, näherte sich die Kollegin langsam dem Tier, während ihr Kollege weiterhin nach der Bache oder der Rotte Ausschau hielt. Mit Handschuhen fasste die Kollegin das unverletzte Tier an und setzte es abseits der Straße auf eine Wiese. Das Tier schien völlig entkräftet, denn es legte sich direkt in dem hohen Gras auf die Seite. Beherzt fassten die Polizisten einen Entschluss: Wir müssen jemand finden, der „Hugo“ – so wurde das gestreifte Tier mittlerweile genannt – helfen kann. Sämtliche Tierauffangstationen in der Umgebung wurden abtelefoniert. Im Frankenberger Wildpark hatten sie dann Erfolg. Nach der Übergabe des Tieres kümmerte sich ein Mitarbeiter des Parks sofort um den ca. 1 ½ Monate alten Frischling.

Auch interessant:

Brustkrebs-Therapie: Kompetenz und Fürsorge im Kreiskrankenhaus

Freiwillige nähen Herzkissen für Patientinnen Frankenberg(pm). Als einzige Klinik im ...

Twiste: Beziehungsstreit endet mit drei Verletzten

Twiste(ots). Am frühen Sonntagmorgen kam es in einer Wohnung in ...

Vereinsförderung der Stadt Frankenberg jetzt einfach online beantragen

Frankenberg(pm). Ehrenamtliche Vereine sind aus der Gesellschaft nicht wegzudenken. Statistisch ...

Adventskaffeetrinken im Dorfmuseum Birkenbringhausen

Birkenbringhausen(od). Die Adventszeit wird in Birkenbringhausen traditionell vom Heimatverein mit ...

Keine Exoten unterm Weihnachtsbaum: RP Kassel rät von unüberlegtem Tierkauf ab

Kassel(pm). Ob Schildkröte, Schlange oder Papagei: Exotische Tiere eignen sich ...

Dachdecker bekommen ab Dezember 3,8 Prozent mehr Geld

Waldeck-Frankenberg(pm). Die Löhne auf den Dächern klettern nach oben: Dachdecker ...

Mit Rotlichtlampe und Flüssignahrung päppeln die Mitarbeiter der Wildtierauffangstation den Kleinen bis heute auf.

Situationen richtig bewerten

Die Beamten wussten, dass man generell den Kontakt zu Frischlingen, oder Wildtieren allgemein, vermeiden sollte. Zu Wildtieren, so niedlich die Tiere auch sind, sollte der Kontakt vermieden werden. Ein Muttertier könnte so eine Annäherung als Gefahr einschätzen und angreifen. Bei Wildunfällen können verletzte Tiere einen Angriff vermuten und aggressiv auf jede Annäherung reagieren. Daher ist es sinnvoller im Auto zu verbleiben und die örtliche Polizeidienststelle oder den zuständigen Jagdpächter zu informieren. „Hugo“ war offensichtlich alleine. Er hatte den Anschluss an die Rotte verloren oder ist als schwächstes Jungtier abgestoßen bzw. zurückgelassen worden. Ohne seinen Familienverband wäre er mit 1 ½ Monaten vermutlich alleine nicht
überlebensfähig gewesen. Wenn „Hugo“ die weitere Behandlung gut übersteht, wird er in der Wildschweinrotte im Frankenberger Wildpark ein neues zu Hause finden.

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.