Frankenberg(pm). Die Straße am Hain in Frankenberg (Eder) wurde in den vergangenen Monaten zur Fahrradstraße ausgebaut und damit die Aufenthaltsqualität gesteigert. Dafür wurde die Straßenbreite verringert und der Gehweg verbreitert. Grundlage für die Umgestaltung ist das im Juli 2020 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossene Radverkehrskonzept. Die Straße verbindet die in der unmittelbaren Nähe befindliche Parkanlage des Teichgeländes sowie das Seniorenheim an der Bottendorfer Straße mit der Innenstadt. Im Radverkehrskonzept der Stadt ist die Straße ein Teilstück der Hauptroute 6, die unter anderem der Anbindung nach Bottendorf sowie zum interkommunalen Gewerbegebiet dient. Darüber hinaus verlaufen dort der hessische Radfernweg R6 und der Eder-Ohm-Radweg.
„Der Zustand der Straße war zuletzt sehr schlecht, jetzt bietet die Straße gute Möglichkeiten für alle“, erklärte Bürgermeister Rüdiger Heß bei der Eröffnung mit Anliegern sowie Vertetern der Baufirma Hugo Pieper, von Stadtverwaltung, Landkreis und EGF. „Wir haben die letzten Jahre viel für den Radverkehr gemacht, vor allem dank der Förderung durch Bund, Land und Landkreis.“ Das vom Parlament beschlossene Radverkehrskonzept sei ein gutes Konzept. „Aber wer in Frankenberg Auto fahren will und muss, der soll das in Zukunft auch weiter tun können“, betonte Heß. „Der Firma Pieper sage ich vielen Dank für die gute und zuverlässige Arbeit, auch den Anliegern hier in der Straße vielen Dank für ihre Geduld und Bereitschaft, diese Maßnahme mitzutragen.“ Mit der Einrichtung der Fahrradstraße wird den Radfahrenden bei einer Fahrbahnbreite von 3,5 m mehr Raum und vor allem Vorrang vor dem Kfz-Verkehr gegeben werden. Der Anliegerverkehr ist weiterhin aus Richtung Bahnhofstraße frei, Radfahrende können die Straße weiterhin in beide Richtungen nutzen. Auch die Fußgänger haben ab sofort mehr Platz, denn der Gehweg wurde als separate Anlage mit einer Breite von 2,5 m erstellt. In der Fahrradstraße gilt ab sofort: Fahrräder haben Vorrang, mehrere Radfahrende dürfen auch ausdrücklich nebeneinander fahren. Für alle Verkehrsteilnehmenden gilt dabei die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Große Banner weisen mit Piktogrammen auf die wichtigsten Regeln hin.
Entlang der Fahrradstraße sind einzelne Parkplätze auf der südlichen Seite mit 2,00 m Breite erstellt worden, die wechselseitigen Parkflächen wurden aufgelöst. Das sorgt für mehr Übersicht und damit auch mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden. Die übrigen Flächen wurden entsiegelt und als Grünflächen gestaltet. Die bestehende Baumreihe wird durch weitere Bäume in Richtung Bahnhofstraße verlängert. Die Bepflanzungsarbeiten durch den städtischen Betriebshof stehen aktuell noch aus, entsprechende Bäume und Stauden sind bestellt. Auch die EGF hat die komplette unterirdische Leitungsinfrastruktur erneuert. Die Straßenbaumaßnahmen wurden von der Korbacher Baufirma Hugo Pieper durchgeführt. Darüber hinaus waren das Abwasserwerk Frankenberg und die EnergieGesellschaft Frankenberg für Ver- und Entsorgungsanlagen beteiligt. Entlang der Fahrradstraße wurden dekorative Oberlichtlaternen mit energiesparender LED-Technik verbaut, der Gehweg ist zusätzlich mit eigenen Lampen beleuchtet. Die Projektkosten für die Straßenbaumaßnahme belaufen sich auf rund 1,7 Mio. Euro. Dazu kommen rund 600.000 Euro, die die EGF in Kabel- und Wasserleitungen investiert hat. Die Umgestaltung der Straße zu einer Fahrradstraße wird mit Geldern des Bundes aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ mit einer Förderquote von 80 % bezuschusst. Die Nebenanlagen werden mit Geldern des Landes nach Finanzausgleichsgesetz mit einer Förderquote von 70 % bezuschusst. Darüber hinaus fördert der Landkreis den städtischen Eigenanteil mit rund 40 %.

