Bad Wildungen(pm). Schwimmen ist nicht nur eine beliebte Freizeitaktivität, sondern kann im Notfall auch lebensrettend sein. Aus diesem Grund wurde der Schwimmunterricht auch im Lehrplan der Schulen verankert. Seit der Schließung des Schwimmbades Heloponte im Juni 2023 steht den Schulen im Einzugsgebiet Bad Wildungen jedoch kein öffentliches Schwimmbad mehr zur Verfügung, um den Schwimmunterricht anbieten zu können. Damit die Kinder aus der dritten bis fünften Klasse trotzdem die Möglichkeit bekommen, in der Schule das Schwimmen zu erlernen, hat der Landkreis Waldeck-Frankenberg gemeinschaftlich mit der Stadt Bad Wildungen eine Lösung mit privaten Anbietern entwickelt. In diesem Sommer musste der Magistrat der Stadt Bad Wildungen das öffentliche Schwimmbad Heloponte aufgrund von erhöhter Einsturzgefahr schließen. Das Bad wurde allerdings nicht nur für die Freizeitaktivitäten der Bürgerinnen und Bürger genutzt, sondern auch durch die angrenzenden Schulen für ihren Schwimmunterricht. „Damit die Schulen auch weiterhin ihren Schülerinnen und Schülern das Schwimmen beibringen können, haben wir mit der Kreisverwaltung Kontakt mit den vor Ort befindlichen Kliniken und Hotels aufgenommen und gemeinschaftlich eine Lösung entwickelt“, erklärte Bürgermeister Ralf Gutheil.
Als Schulträger der kreiseigenen Schulen schließt der Landkreis Waldeck-Frankenberg nun zeitnah mit Betreibern von Kliniken und Hotels aus Bad Wildungen – welche eine eigene Schwimmbadanlage betreiben – eine privatrechtliche Vereinbarung, so dass der Schwimmunterricht nach den Herbstferien wieder stattfinden
kann. „Die Verträge werden für die Dauer des aktuellen Schuljahres geschlossen und automatisch um ein weiteres Jahr verlängert. Damit ermöglichen wir den Betreibenden und den Schulen eine langfristige Planbarkeit“, erklärte Landrat Jürgen van der Horst.
Bei der Vertragsgestaltung wurden zudem die Nutzungszeiten der Bäder für den Kurbetrieb an die Lehrpläne der Schulen angepasst. „Unsere Kurbetriebe müssen neben dem Schulschwimmen auch weiterhin ihren Kurbetrieb aufrechterhalten können. Dies galt es in Einklang zu bringen und gemeinschaftlich die beste Lösung für Schulen und Betriebe zu entwickeln“, ergänzte Ralf Gutheil. Bei den Gesprächen stand auch die Klärung der Kostenfrage im Vordergrund, erklärte der Landrat: „Die Preise in den Vereinbarungen wurden durch die Hotels und Kliniken kostendeckend kalkuliert und werden durch die Schulen über das für das Schulschwimmen vorgesehene Schulbudget getragen. Sollte dieses aufgrund der stetig steigenden Kosten in den Bädern – welches wir auch bei den öffentlichen Bädern verzeichnen – nicht ausreichen, kann die Schule auch aus anderen Bereichen Mittel hierfür einsetzen oder über eine Mischkalkulation nachdenken.“
Die Beförderung der Schulklassen von der jeweiligen Schule zum entsprechenden Schwimmbad wird durch die Energie Waldeck-Frankenberg GmbH im Rahmen des
Querverkehrs organisiert. Nach den Herbstferien können die Kinder der dritten bis fünften Klasse der angrenzenden Schulen zu Bad Wildungen sich somit wieder auf
den Schwimmunterricht freuen und sich auf den nächsten Badeausflug vorbereiten.