Integration und Teilhabe digital ermöglichen: Landkreis bietet neue Smartphone-App für Schutzsuchende

Korbach(pm). Lokal, mehrsprachig und kostenfrei – der Landkreis bietet ab sofort einen neuen Online-Service für geflüchtete Menschen: In der Integreat-App werden lokale und integrationsrelevante Informationen auf einen Blick gebündelt und Schutzsuchenden über das Smartphone zur Verfügung gestellt. Dadurch soll das Ankommen und Einleben in Waldeck-Frankenberg erleichtert werden. Die Nutzenden finden in der Anwendung wichtige Adressen, Ansprechpersonen und Tipps,
die ihnen bei der Orientierung im Landkreis helfen können. Die App besteht aus sechs Bereichen mit diversen Unterthemen: Es gibt allgemeine Infos zum Landkreis, aber auch zu wichtigen Behörden, relevanten Beratungsstellen, zur Bildung sowie Arbeit, Gesundheit und Alltag. Außerdem unterstützt die App sowohl Ehrenamtliche als auch Hauptamtliche im Integrationsbereich dabei, Menschen leichter an die richtigen Anlaufstellen in Waldeck-Frankenberg zu vermitteln.

Geflüchtete direkt erreichen

„Mit dem zusätzlichen Angebot möchten wir Geflüchtete noch direkter erreichen, um ihnen die Ankunft im Landkreis zu erleichtern“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Karl-Friedrich Frese. „Der Inhalt der Integreat-App kann sowohl über Mobilgeräte als auch über die Web-Ansicht der Landkreis-Webseite aufgerufen werden. Sie dient daher auch als Brückenfunktion, um die entsprechenden Informationen gut und gezielt zu vermitteln.“ Sprachbarrieren könnten damit überwunden und Informationsarmut verringert werden. Der Inhalt der App wird zunächst auf Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch, Farsi, Ukrainisch und Russisch zur Verfügung stehen. Nutzende können die App zudem auch offline verwenden, wenn sie keinen Internet-Zugang haben.

Wenn wieder Verbindung zum Internet steht, aktualisiert sich die App dann automatisch. „Auch wichtige Veranstaltungen wie zum Beispiel die Einstufungs- und Beratungstage der Kreisvolkshochschule im Bereich der Deutschsprachkurse können über die App geteilt werden“, berichten Theresa Habich-Lerch und Latif Hamamiyeh Al-Homssi von der Fachstelle Migration und Integration des Landkreises, die das Projekt begleiten. „Auf einer Karte werden relevante Orte und Institutionen gezeigt. Telefonnummern, E-Mail-Adressen und Webseiten sind direkt verlinkt.“ Um das Angebot stetig zu verbessern und an die Bedarfe der Geflüchteten anzupassen, ist der Landkreis hier auf Feedback der Anwenderinnen und Anwender angewiesen. Dieses kann per Knopfdruck direkt in der jeweiligen Muttersprache gegeben werden. Die Rückmeldungen werden von der Fachstelle Migration und Integration ausgewertet und das Angebot entsprechend angepasst. Dafür lädt die Fachstelle Personen, die ehrenamtlich kleinere Passagen in die Sprachen Englisch, Französisch, Arabisch, Farsi, Ukrainisch oder Russisch übersetzen möchten und können, herzlich ein, sich per E-Mail an fmi@lkwafkb.de zu melden – und aktiv am Arbeitskreis mitzuarbeiten.


Um die Geflüchteten über die App zu informieren, werden sie direkt bei ihrer Ankunft im Landkreis auf das Angebot aufmerksam gemacht – im persönlichen Gespräch, über die Sozialen Medien oder über mehrsprachige Postkarten. Auch die Ehrenamtlichen sollen so über das Angebot informiert werden, um als Multiplikatoren für das Integrationsprojekt zu dienen. Die App kann man sich im App-Store oder über den Google-Play-Store in wenigen Sekunden schnell und einfach aufs Smartphone laden. Dazu muss nur das Stichwort „Integreat“ in die Suchfunktion eingegeben werden. Weitere Infos zur App gibt es auch online unter www.landkreis-waldeck-frankenberg.de/integreat.

Hintergrund

Die digitale Integrations-Plattform Integreat wird von über 80 Städten und Landkreisen in Deutschland eingesetzt. Auch der Landkreis Waldeck-Frankenberg hat sich dem Projekt angeschlossen, das damit im Durchschnitt in bundesweit jeder 5. Kommune zum Einsatz kommt. Integreat ist eine 3-in-1 Lösung (Smartphone, Computer und Broschüre), die es ermöglicht, relevante Informationen für den Integrationsprozess von Zugewanderten, ohne hohen Aufwand, mehrsprachig aufzubereiten. Entwickelt wurde Integreat vom gemeinnützigen Verein Tür an Tür in Augsburg, der seit 1992 Integrationsprojekte durchführt, und der Technischen Universität München. Die Einführung der Integreat-App im Landkreis Waldeck-Frankenberg wird durch das Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget (AQB) des Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) finanziell gefördert.

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