Skepsis bei Nationalparkgründung – Akzeptanz und Wertschätzung heute
Bad Wildungen(pm). Das diesjährige Wildbuffet stand unter einem ganz besonderen Motto: 30 Jahre Förderverein für den Nationalpark Kellerwald-Edersee. Spannend war der Rückblick in die bewegte Geschichte des Fördervereins. Bereits zwölf Jahre vor Nationalparkgründung schlossen sich Aktive zusammen, um für das besondere Schutzprädikat und die internationale Bedeutung des Kellerwalds zu werben. Vor allem in den Anfangsjahren musste der Verein viel Gegenwind standhalten.
30 Jahre Förderverein für den Nationalpark: Dieses besondere Jubiläum wurde während des diesjährigen Wildbuffets mit Partnern, Förderern und Freunden des Nationalparks im Maritim Hotel Bad Wildungen gefeiert. „Ein Blick in die Geschichte lohnt sich. Er zeigt auf beeindruckende Weise, mit wieviel Herzblut und auch Hartnäckigkeit sich der Förderverein in der Vergangenheit für unseren Nationalpark eingesetzt hat und wie er ihn auch heute noch tatkräftig unterstützt“, würdigte Nationalparkleiter Manuel Schweiger das Engagement. Während große Teile der Anrainer dem Nationalpark heute Akzeptanz und Wertschätzung entgegenbringen, traf die Schutzgebietsidee in den Anfangsjahren in der Region und bundesweit mancherorts auf breite Ablehnung und Skepsis.
Bereits zwölf Jahre vor Nationalparkgründung wurde die Initiative „Pro Nationalpark Kellerwald e.V.“ als Vorläufer des Fördervereins gegründet und hatte insbesondere in den Anfangsjahren mit heftigem Gegenwind zu kämpfen. Die Stimmen der Widersacher blieben auch mit Nationalparkgründung im Jahr 2004 zunächst noch skeptisch. Allen Widrigkeiten zum Trotz blieb der Förderverein stark und standhaft. Und die weitere Entwicklung spricht für sich: Nach der Ausweisung des Nationalparks im Jahr 2004 folgte die Ernennung von Teilbereichen des Nationalparks zum UNESCO-Weltnaturerbe als wichtiger Meilenstein. Verbunden damit entwickelte sich der Nationalpark zu einem Impulsgeber für die Region, die Skepsis nahm ab und wich einer Wertschätzung, die in der Erweiterung des Nationalparks im Jahr 2020 seinen jüngsten Höhepunkt feierte. „Die Erweiterung um fast 2.000 Hektar ist Beleg für die gewachsene Wertschätzung des Nationalparks in der Region“, sagte Conny Nehiba, die neue Vorsitzende des Fördervereins für den Nationalpark Kellerwald-Edersee, in ihrer Begrüßungsrede. „In 30 Jahren Förderverein wurden viele Veränderungen bewirkt.“
Gerhard Henkel, Vorstandsmitglied des Fördervereins, gab anschließend einen detaillierten geschichtlichen Abriss und beleuchtete die herausragenden Ereignisse der vergangenen drei Jahrzehnte. Anhand von Bildern wurde die Geschichte des Fördervereins lebhaft erzählt und noch greifbarer gemacht. Henkel gedachte auch dem kürzlich verstorbenen Norbert Panek, dem Gründer der Initiative „Pro Nationalpark“ und dem vehementen Streiter für Buchenwald-Schutzgebiete. Als Rahmenprogramm des Wildbuffets und der Jubiläumsfeierlichkeiten gab es Musik, einen Bauchredner und eine Tombola, deren Erlös in Projekte des Fördervereins fließen wird.(od)