Waldeck-Frankenberg: Enkeltrickbetrüger melden sich per WhatsApp

Drei Frauen aus dem Landkreis betrogen

Korbach(ots). In den vergangenen Tagen kam es in im Landkreis Waldeck-Frankenberg erneut zu einer Häufung von Betrugsversuchen über den Messenger-Dienst WhatsApp. In drei bekannt gewordenen Fällen erbeuteten die bislang unbekannten Täter auf diesem Weg insgesamt mehrere Tausend Euro. Auch wenn diese Betrugsmasche mittlerweile nicht mehr neu ist, möchte die Polizei aus aktuellem Anlass eindringlich davor warnen und zudem Tipps geben, wie man sich davor schützen kann. Bei diesem Betrugsphänomen nutzen die Kriminellen nutzen den Messenger-Dienst WhatsApp, um ihre Opfer um ihre Ersparnisse zu bringen. Die Täter geben sich über WhatsApp als nahe Verwandte aus und versuchen, die Opfer zu Geldüberweisungen zu bewegen.

Die Vorgehensweise der Täter ähnelt denen des Enkeltricks. Als Tatmittel dient ihnen aber nicht das klassische Telefon, sondern ein Messenger-Dienst wie WhatsApp. In einer ersten Textnachricht stellt man sich als enger Verwandter, in der Regel Sohn oder Tochter, vor und erklärt dabei, dass man eine neue Handynummer habe, da das alte Handy kaputt oder verloren sei. In der Folge kommt eine Geschichte über eine finanzielle Notlage, wobei die geforderten Beträge meistens im vierstelligen Bereich liegen. Im Gegensatz zum Enkeltrick wird das Geld nicht von Unbekannten abgeholt, sondern von den Opfern überwiesen. Da es sich häufig um Echtzeitüberweisungen handelt, kann das Geld in diesen Fällen nicht mehr zurück gebucht werden, sobald der Betrug erkannt wird. Im Landkreis Waldeck-Frankenberg wurden in den letzten Wochen wieder zahlreiche Fälle gemeldet. Bei den meisten Fällen erkannten die Angerufenen schnell, dass sie von Betrügern angeschrieben wurden. Sie reagierten richtig, antworteten nicht und nahmen Kontakt mit ihren echten Verwandten auf.

In der letzten Woche wurden aber auch drei Fälle angezeigt, bei denen die Betrüger erfolgreich waren:

Eine 62-jährige Frau aus Korbach erhielt eine WhatsApp-Nachricht von einer unbekannten Handynummer. Der Absender gab sich als ihr Sohn aus und erklärte
ihr, dass sein Handy kaputt sei und er daher eine neue Nummer habe. Die Korbacherin glaubte, dass es tatsächlich ihr Sohn ist und überwies anschließend über 1.000 Euro auf das von ihrem angeblichen Sohn genannte Konto. Dieser hatte zuvor eine Notsituation geschildert.

Ähnlich erging es einer 64-Jährigen aus Diemelstadt. Diesmal war es angeblich die Tochter, die eine neue Handynummer hatte und dringend zwei Rechnungen
überwiesen haben wollte. Die Frau schöpfte zunächst keinen Verdacht und überwies zweimal Beträge von jeweils etwa 2.000 Euro. Erst danach wurde sie misstrauisch
und meldete sich bei der Polizei, wo klar wurde, dass sie auf Betrüger hereingefallen war.

Der dritte Fall ereignete sich am letzten Montag, 7. November in Bad Wildungen. Eine 59-jährige Frau bekam zunächst eine SMS von ihrer angeblichen Tochter. Auf
Wunsch der „Tochter“ speicherte sie deren angeblich neue Handynummer in ihrem Handy. In der weiteren Kommunikation über WhatsApp schilderte die angebliche
„Tochter“ ihre Notlage und veranlasste die 59-Jährige letztlich dazu, insgesamt etwa 3.500 Euro zu überweisen. Da die angebliche Tochter anschließend nicht mehr
antwortete, wurde die Frau misstrauisch und erstattete am Dienstag Anzeige bei der Polizei.

Um nicht Opfer der Betrugsmasche zu werden, empfiehlt die Polizei:

Lassen Sie sich in keinem Fall unter Druck setzen und zu einer vorschnellen Überweisung verleiten.

Wenn Sie von Ihnen bekannten Personen unter einer unbekannten Nummer kontaktiert werden, speichern Sie die Nummer nicht automatisch ab.

Fragen Sie bei der Ihnen bekannten Person unter der alten Nummer nach.

Seien Sie grundsätzlich misstrauisch gegenüber Geldforderungen egal, ob per Post, per E-Mail, am Telefon oder über Messenger-Dienste wie WhatsApp.

Achten Sie auf die Sicherheitseinstellungen Ihres verwendeten Nachrichtendienstes.

Informieren Sie Ihre Angehörigen über die Betrugsmaschen und stellen Sie sich als Ansprechpartner für solche Fälle zur Verfügung – denn gut informierte Menschen lassen sich nicht so einfach verunsichern und können Situationen richtig einschätzen.

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