Verpackung vermeiden wird zum Grundprinzip auf dem Frankenberger Wochenmarkt

Frankenberg(pm). Der traditionelle Wochenmarkt der Landfrauen im historischen Rathaus Frankenberg soll sich zum verpackungsfreien Wochenmarkt entwickeln. Einen ersten Schritt sind die Marktbetreiberinnen gemeinsam mit der Stadt Frankenberg (Eder) jetzt gegangen. Damit soll sich das „Traditionsprodukt Wochenmarkt“ in Frankenberg weiter zukunftsorientiert aufstellen. Mithilfe der Projektförderung des Landeswettbewerbs „Ab in die Mitte – die Innenstadtoffensive Hessen“ ist am vergangenen Wochenende zunächst ein Mehrwegverpackungssystem eingeführt worden. Als eine von insgesamt 18 Prämierten war die Stadt Frankenberg (Eder) im Frühjahr beim Wettbewerb ausgezeichnet worden. Die Frankenberger Projekte und Veranstaltungen hatten in diesem Jahr den gemeinsamen Schwerpunkt Klimawandel und Klimaschutz.


„Das ist unser erster Schritt bei der Unterstützung der Stadt Frankenberg und des Landkreises in ihrem Bemühen, bis 2035 tatsächlich klimaneutral zu werden“, erklärte Carmen Höhle als Sprecherin des Landfrauen-Wochenmarktes. Gemeinsam mit der Stadt Frankenberg und Vertretern des Landkreis-Veterinäramtes wurden die Möglichkeiten einer umweltfreundlichen Verpackungslösung erörtert. Das Ergebnis ist ein Mehrwegverpackungssystem mit hochwertigen und auslaufsicheren Frischhalteboxen der Marke MEPAL. Die Dosen können in zwei Größen (500 ml und 750 ml) für einmalig 8 Euro auf dem Markt erworben werden. Der Einkauf wird dann in die Dosen gefüllt. Beim nächsten Einkauf bringen die Kundinnen und Kunden die Dosen einfach wieder mit. Dort werden sie gegen eine neue Dose ausgetauscht. Die Dosen werden nach Gebrauch fachgerecht gereinigt und fließen zurück in den Mehrweg-Kreislauf.


Als einer der ersten Kunden zeigte sich Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß am Marktsamstag erfreut: „Der Wochenmarkt ist für mich sehr wichtig, daher gehe ich gerne dort einkaufen – jetzt auch mit Mehrwegbox.“ „Ziel ist es, die Menge der vermeidbaren Verpackungen auf ein Minimum zu reduzieren“, erklärte Jörg Näther, der die Idee auf Seiten der Stadt vorangetrieben hat. „Auch bei der Auswahl der Mehrwegbehälter wurde auf den CO2-Fußabdruck geachtet. Die Firma MEPAL produziert ihre Produkte, anders als Mitbewerber, nicht in Asien, sondern in den Niederlanden, sodass Frau Müller-Kolipka von Heim und Herd direkt beim Hersteller bestellen und so die CO2-Bilanz der Anlieferung klein halten konnte. Auch die Druckerei Schöneweiß konnte die spülmaschinenfesten Aufkleber klimaneutral produzieren.“


Seit über 35 Jahren findet der Frankenberger Wochenmarkt der Landfrauen jeden Samstag in der Schirn des historischen Rathauses statt. Zwischen 8.30 Uhr und 12.00 Uhr können Kundinnen und Kunden dort in der Markthalle regionale und saisonale Produkte direkt von den Produzenten kaufen, ohne Umwege über Zwischenhändler. Aufgrund der kurzen Handelswege ist der CO2-Fußabdruck in der Regel deutlich kleiner als im Einzelhandel. Auch in Sachen Frische kann der Wochenmarkt ohne Weiteres mithalten. Im Normalfall ist beispielsweise der Salat- oder Kohlkopf erst unmittelbar zuvor geerntet worden, hat der Laib Käse gerade erst die ideale Reife erlangt. Die Anschubfinanzierung des Mehrwegsystems wurde mit Förderung aus dem Projekt „Ab in die Mitte“ des Hessischen Wirtschaftsministeriums und Eigenmitteln des Landfrauen-Wochenmarktes realisiert. Weitere nachhaltige Ideen für die Zukunft des Frankenberger Wochenmarkts sind in Planung, zum Beispiel eine Frankenberger Kiste, die mit saisonalen und regionalen Produkten sowie Zubereitungsvorschlägen der Landfrauen im kommenden Jahr realisiert werden soll.

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