Attraktivität soll erhöht werden: Startschuss für die Ederauen

Frankenberg(pm). Die Tür zu einer naturnahen Entwicklung und Umgestaltung der Ederauen ist weit offen: Als sichtbares Zeichen haben Landrat Jürgen van der Horst und Fachdienstleiter Ralf Enderlein ein Genehmigungspaket an Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß und Karsten Dittmar, Fachdienstleiter Stadtentwicklung und Umwelt übergeben. Für den laut Landrat „eigentlich behördlichen Vorgang“ hatte man sich aufgrund des beispielgebenden Projektcharakters direkt vor Ort auf der großen Wehrweide getroffen. Ein ganzes geschnürtes „Paket“ an Unterlagen überreichte van der Horst an Bürgermeister Heß. „Die Stadt hat sich ehrgeizige Ziele gesteckt für eine progressive Stadtentwicklung“, so van der Horst. „Auch für uns als Genehmigungsbehörde ist das ein besonderes Projekt, das wir außerordentlich begrüßen.“ Er sprach weiter von einer klugen und zukunftsorientierten Planung, die der Landkreis gerne unterstütze. „Das Projekt kann für uns zur Blaupause werden für zukünftige vergleichbare Projekte.“ Mit Blick auf den Klimawandel stellten sich zwei Fragen: Was machen wir dagegen und wie passen wir uns an? Beide Bereiche seien in den Planungen der Stadt mit einem ganzheitlichen Ansatz bedacht.

Die große Wehrweide. Karte/Repro: Stadt Frankenberg

Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß bedankte sich für die Genehmigungen und mit Blick auf die beiden anwesenden Fachdienstleiter von Stadt und Landkreis vor allem für die wichtige Arbeit im Vorfeld. Das Landschaftsschutzgebiet in diesem Bereich stelle besondere Anforderungen. „Wir wollen die Wehrweide als Naturraum annehmen und diesen Naturraum entwickeln. Wir verbinden die Attraktivierung dieses Raumes hier mit Umwelt-, Klima- und Hochwasserschutz.“ Auslöser für die Planungen sei die Landesgartenschau-Bewerbung der Stadt gewesen. Ähnlich wie schon im Ederuferpark auf der anderen Ederseite sollen die Eder und das Wasser auch auf der Wehrweide erlebbar werden. Heß sprach von einem kleinen See mit Schiff, auf dem gespielt werden kann. Auch eine Seilfähre über die Eder sei geplant, mit der man mittels Muskelkraft den Fluß überqueren kann. Ein naturnaher und gleichermaßen bespielbarer Fischpass wird ebenfalls entstehen – als Kompensation für die nicht mehr nutzbare bestehende Fischtreppe aus Beton.


Ralf Enderlein, Fachdienstleiter Umwelt und Klima des Landkreises, bekräftigte, dass man schon die Bewerbung für die Landesgartenschau als Landkreis gern mitbegleitet habe. „Die jetzt erteilten Genehmigungen sind das Ergebnis einer rund zweijährigen Planungsphase.“ Für die Stadt gehe es darum, die trennende Aue verbindend zu machen, die zwei Teile der durch die Eder geteilten Stadt besser miteinander zu verbinden. Er machte auf die Besonderheit des Landschaftsschutzgebietes aufmerksam, das zusätzlich auch Überschwemmungsgebiet sei und darum besondere Planungen nötig mache. Die Umsetzung der Maßnahmen im Paket sei darum so wichtig, sie bedingten sich zum Teil gegenseitig.


In dem vom Landkreis geschnürten Genehmigungspaket sind insgesamt acht separate städtische Projekte für die Ederauen zusammengefasst, wie Fachbereichsleiter Karsten Dittmar erläuterte. Für jedes Projekt gebe es separate Fördertöpfe. Im Paket enthalten sind auch die zwei weiteren geplanten Fußgänger- und Radverkehrsbrücken über die Eder. Die eine davon wird von der Ruhrstraße in Richtung Jahnstraße führen, um die Anbindung zwischen Ederdorf und Innenstadt zu verbessern. Der Bau soll noch in diesem Jahr beginnen. Die zweite Brücke entsteht weiter ederabwärts etwa auf der Höhe des Wildparks und soll unter anderem Viermünden und Schreufa auf sicherem und direkterem Weg ans Zentrum anbinden. „Frankenberg hat bald mehr Brücken über die Eder als Köln über den Rhein“, scherzte Enderlein entsprechend.

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.