Jede Pflegekraft wird gebraucht: Besuch des Wicker-Bildungszentrums

Bad Wildungen(pm). Dr. Daniela Sommer, die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, besuchte gemeinsam mit Kolleginnen der SPD Bad Wildungen das Bildungszentrum der Wicker-Kliniken in Reinhardshausen. Seit dem 1. Januar 2020 ist das im Juli 2017 verkündete neue Pflegeberufegesetz in Kraft getreten. Damit werden die bisherigen Ausbildungen der Gesundheits- und Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie der Altenpflege zusammengelegt. Nach zwei Jahren gemeinsamer generalistischer Ausbildung eröffnet sich den Auszubildenden dadurch die Möglichkeit einer Spezialisierung in der Altenpflege bzw. Kinderkrankenpflege oder der Fortsetzung der Ausbildung zum/zur Pflegefachmann/-frau. Die Pflegeausbildung kann als eine dreijährige Vollzeitausbildung oder in Teilzeit durchlaufen werden. Dies gilt für Erstauszubildende sowie wie für Umschülerinnen und -schüler. Liegen bestimmte berufliche Vorkenntnisse vor, kann die Ausbildungsdauer auf Antrag verkürzt werden.

Das Wicker-Bildungszentrum hat derzeit 5 Ausbildungskurse, darunter Kurse zur Pflegefachkraft, auch in verkürzter Form. Daneben werden jährlich ca. 25 Krankenpflegehelferinnen und -helfer ausgebildet. Zudem bietet die Werner Wicker Klinik eine Fachweiterbildung für ausgebildetes Pflegepersonal mit dem Schwerpunkt Intensiv- und Anästhesiepflege an. Es sind 95 Auszubildende und 20 Weiterbildungsteilnehmer, die sich für den Pflegeberuf entschieden haben. Der grundlegende Alltag besteht entweder aus theoretischen Inhalten, die im Wicker-Bildungszentrum vermittelt werden oder aus praktischen Inhalten, die in der Werner Wicker Klinik gezeigt werden. In der Ausbildung zur/zum Pflegefachfrau/-mann werden einige praktische Inhalte in kooperierenden Kliniken und Einrichtungen durchgeführt. Das Rotationsprogramm ermöglicht allen Auszubildenden einen großen Überblick.

Die Schulleiterin Elke Marcattili berichtet den interessierten Besuchern gemeinsam mit ihrem Team, dass die interne Ausbildung gut funktioniere und Auszubildende zufrieden seien und dass bis zu 85% der Auszubildenden Wicker treu bleiben. Problematisch hingegen seien die ambulanten Pflegeeinsätze. Dort fehlen Einsatzplätze. Mit diesem Aspekt wird Dr. Sommer immer wieder konfrontiert: „Aufgrund der fehlenden Einsatzplätze habe ich eine Anfrage sowie Anregungen an das Sozialministerium gerichtet, leider aber mit wenig Erfolg. Das es auch anders geht, zeigt zum Beispiel die Sonderregelung in NRW für die ambulante Pflege. Daran sollte sich auch Hessen orientieren, damit die Ausbildung nicht an den ambulanten Pflegeeinsätzen scheitert.“ Gemeinsam ist den Pflegefachkräften und den SPD-Politikern wichtig, dass die Pflege besser wertgeschätzt wird, dass die Ausbildung gut beworben und gute Arbeitsbedingungen geschaffen werden, damit viele Auszubildende auch lange nach der Ausbildung, gerne und lange in ihrem Beruf arbeiten: „Wir brauchen jede einzelne Pflegekraft, um die Versorgung sicherzustellen. Daher braucht es genügend Kapazitäten und eine gute Finanzierung, um guten Rahmenbedingungen und guter Pflege gerecht werden zu können.“

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