Digitalisierung im Gesundheitswesen muss bedarfsgerechter werden

Wiesbaden(pm/od). Dr. Daniela Sommer, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, anlässlich der Anhörung zur Digitalisierung im Gesundheitswesen: „Pflege und medizinische Versorgung sind eine Beziehung von Mensch zu Mensch. Digitalisierung kann Pflege und medizinische Versorgung unterstützen, sie aber nicht ersetzen. Bei allen Digitalisierungsmaßnahmen im Gesundheitswesen und in der Pflege muss allen voran der Patient profitieren und Beschäftigte entlastet werden.“ Obwohl die Digitalisierung im Gesundheitswesen und in der Pflege kein neues Phänomen darstelle und schneller, flächendeckend und sektorenübergreifend in Hessen genutzt werden könne, gebe es immensen Nachholbedarf. „Digitalisierung im Gesundheitswesen und in der Pflege bietet die Chance, Ärzte, Pflegekräfte und Fachkräfte zu entlasten. Dies muss unter der Prämisse geschehen, dass der zu versorgende, zu pflegende Mensch und die Arbeitsentlastung des Personals im Mittelpunkt stehen. Der richtige Einsatz von digitaler Technik kann im besten Fall zu einer reduzierten Arbeitsverdichtung und einer höheren Qualität der medizinischen Versorgung und der Pflege sowie zu mehr zeitlichen Spielräumen für eine patientenorientierte, ‚sprechende‘ Medizin und die ‚Mensch-zu-Mensch-Pflege‘ führen.“ Es sei dringend notwendig, dass die Landesregierung eine einheitliche Plattform für alle Gesundheitsakteure schaffe, auf der die bereits vorhandenen Daten zusammengeführt und damit allen sicher zugänglich gemacht werden könne. Dies bringe nicht nur für Forschung, Diagnostik und Behandlung einen wichtigen Schritt in die Zukunft, sondern entlaste auch die Patientinnen und Patienten. Grundvoraussetzung für all dies bleibe zunächst aber der Ausbau des Glasfasernetzes sowie der Schutz von sensiblen Daten. Zudem müsse zwingend eine Anpassung der Ausbildungsrichtlinien für Gesundheitsberufe bezogen auf anwendungsbezogene Digitalkompetenz erfolgen.

Die Anhörung biete viele Anregungen für weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel die Einbindung der Akteure in der Praxis.  Sommer wies noch einmal auf einen Antrag ihrer Fraktion aus September 2020 hin, den die Landesregierung ablehnte: „Ich freue mich sehr, dass die Kollegen von CDU und Bündnis 90/ Die Grünen nun eingeknickt sind und verstanden haben, dass wir uns diesem Thema intensiv widmen müssen und werden. Ich hoffe, dass die Erfahrungen und die Eingaben der Experten zügig in politische Handlungen fließen. Wir werden die Landesregierung – sollte wieder einmal zu viel Zeit vergehen – daran erinnern, dass die Chancen der Digitalisierung im Gesundheitswesen und in der Pflege flächendeckend und bedarfsgerecht in Hessen genutzt und schneller verfügbar gemacht werden.“

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