Stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt

Zahl der Arbeitslosen weiter gesunken – offene Stellen auf hohem Niveau
Korbach(pm). Mit nur geringen Änderungen gegenüber dem Vormonat präsentiert sich der Arbeitsmarkt in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder im November: Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Korbach verharrt bei 3,1 Prozent, vor einem Jahr hatte sie bei 3,8 Prozent gelegen. Die Zahl der Arbeitslosen ist weiter gesunken auf jetzt 5777 (minus 75), das sind 1213 Personen weniger als vor einem Jahr (minus 17,4 Prozent).

Die Freude über den recht widerstandsfähigen Arbeitsmarkt im Agenturbezirk werde natürlich durch die Sorge hinsichtlich der rasant steigenden Corona-Infektionszahlen getrübt, kommentiert der Leiter der Korbacher Arbeitsagentur, Uwe Kemper. Die Zahl der Jobsuchenden werde in der kalten Jahreszeit ohnehin zunehmen, hinzu kämen die zu erwartenden Auswirkungen der Pandemie. „Auch dürfen wir nicht vergessen, dass seit Beginn der Pandemie deren Folgen auf die Arbeitslosigkeit durch das Instrument der Kurzarbeit mit erleichterten Zugangsvoraussetzungen abgefedert werden.“ Der Umfang der Kurzarbeit lässt sich mit der Kurzarbeiterquote beschreiben, die den Anteil der Kurzarbeiter an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten darstellt. Im vorigen Winter wurde die höchste Kurzarbeiterquote mit 9,4 im Februar erreicht, im November 2020 lag sie bei 6,8.

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Bei den einzelnen Personengruppen ist lediglich bei den Männern ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit zu beobachten (plus 28 auf 3234), bei allen anderen sind die Zahlen rückläufig: Frauen minus 103 auf 2543, unter 25-Jährige minus 19 auf 524, ab 50-Jährige minus 34 auf 2258 und Ausländer minus 7 auf 1382. Beim Vergleich der beiden Rechtskreise zeigt sich eine gegenläufige Entwicklung: Während sich die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld (Rechtskreis SGB III) leicht auf 2562 erhöht hat (plus 34, plus 1,3 Prozent) ist bei den Beziehern von Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) ein Rückgang auf 3215 zu verzeichnen (minus 109, minus 3,3 Prozent). Im Monatsvergleich erneut gesunken ist die Langzeitarbeitslosigkeit auf jetzt 1832 (minus 47). Im Jahresvergleich bedeutet dies ein Plus von 7 Personen.  Der Stellenbestand in beiden Landkreisen liegt nahezu unverändert bei 3864 (plus 2) und deutlich über dem Vorjahreswert von 2608 offenen Stellen (plus 1256). Damit sind weiterhin deutlich mehr Stellen zu besetzen als vor der Pandemie (November 2019: 3040). Für die Stabilität des Arbeitsmarktes spricht nach Kempers Worten auch, dass in der Vergangenheit von Oktober auf November üblicherweise ein Rückgang beim Stellenbestand zu beobachten war.

Im Agenturbezirk haben im November 19 Betriebe neu Kurzarbeit angezeigt, die bis zu 302 Beschäftigte betreffen kann. Im Oktober hatte es 20 neue Anzeigen für maximal 626 Personen gegeben. Im November vor einem Jahr waren es 292 neue Anzeigen für bis zu 2724 Beschäftigte gewesen, im November 2019 vor der Pandemie 11 Anzeigen für maximal 143 Beschäftigte. Ob und in welchem Umfang die Betriebe tatsächlich kurzarbeiten, wird erst mit der Abrechnung deutlich, für die sie drei Monate Zeit haben. Für diese realisierte Kurzarbeit gibt es auf Agenturebene Hochrechnungen bis Juli, als in 563 Unternehmen insgesamt 3075 Beschäftigte kurzgearbeitet haben (Juni: 883 Betriebe, 5334 Beschäftigte).

Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im November 2744 Menschen arbeitslos gemeldet, 12 mehr als im Oktober (plus 0,4 Prozent) und 605 weniger als vor einem Jahr (minus 18,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagniert bei 3,1 Prozent, im Vorjahr hatte sie bei 3,8 gelegen. Der Stellenbestand im Landkreis geht minimal um 8 auf 2116 zurück, gegenüber November 2020 ist das ein Plus von 667 Stellen. (Bestand November 2019: 1737). 9 neue Kurzarbeits-Anzeigen gingen in Waldeck-Frankenberg ein, die für maximal 268 Personen gelten (Oktober: 13 neue Anzeigen für bis zu 593 Beschäftigte). Im November 2020 waren es 186 neue Anzeigen, für bis zu 2106 Personen. Auf Landkreisebene liegen Hochrechnungen zur tatsächlichen Kurzarbeit bis Juni vor: Danach waren in Waldeck-Frankenberg 3354 Beschäftigte in 520 Betrieben in Kurzarbeit (Mai: 4642 Personen in 679 Unternehmen).

Korbach mit Bad Wildungen. 1339 Menschen ohne Arbeit waren im November in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 6 weniger als im Oktober (minus 0,4 Prozent) und 237 weniger als vor einem Jahr (minus 15,0 Prozent). Die Quote sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent, gegenüber November 2020 entspricht das minus 0,6 Prozentpunkten.

Geschäftsstelle Frankenberg. 798 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 28 mehr als im Vormonat (plus 3,6 Prozent) und 238 weniger als im November 2020 (minus 23 Prozent). In Frankenberg erhöht sich die Quote um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent – weiterhin der niedrigste Wert im Agenturbezirk (November 2020: 3,6 Prozent).

Geschäftsstelle Bad Arolsen. 607 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst. Im Vergleich zu Oktober entspricht das einem Rückgang um 10 Personen (minus 1,6 Prozent) und zu November des Vorjahres um 130 Personen (minus 17,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 3,5 Prozent (November 2020 4,2 Prozent).

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Landkreis Schwalm-Eder. 3033 Arbeitslose waren im November im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 87 weniger als im Oktober (minus 2,8 Prozent) und 608 weniger als im Vorjahresmonat (minus 16,7 Prozent). Die Quote sinkt von 3,2 auf 3,1 Prozent und liegt damit 0,6 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr. 1748 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, ein Plus von 10 gegenüber Oktober und von 589 gegenüber November 2020 (November 2019: 1303). Im Schwalm-Eder-Kreis haben 10 Betriebe für maximal 34 Mitarbeiter neu Kurzarbeit angezeigt (Oktober: 7 Anzeigen für bis zu 33 Beschäftigte, November 2020: 106 neue Anzeigen für bis zu 618 Personen). Nach der Hochrechnung über die tatsächliche Kurzarbeit haben im Juni im Landkreis 1980 Arbeitnehmer in 363 Betrieben kurzgearbeitet. Im Mai waren es 3013 Beschäftigte in 488 Betrieben.

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1382 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst – ein Rückgang um 44 gegenüber Oktober (minus 3,1 Prozent) und um 234 gegenüber dem Vorjahresmonat (minus 14,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,0 Prozent. Im Oktober hatte sie 3,1 Prozent betragen und im Vorjahresmonat 3,5 Prozent.

Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im November 836 Personen arbeitslos gemeldet, 23 weniger als vor vier Wochen (minus 2,7 Prozent) und 170 weniger im Jahresvergleich (minus 16,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt erneut um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent (November 2020: 3,9 Prozent).

Geschäftsstelle Schwalmstadt. 815 Menschen auf Jobsuche zeigt die November-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber Oktober ein Rückgang um 20 (minus 2,4 Prozent) und gegenüber dem Vorjahresmonat um 204 (minus 20,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,1 Prozent um 0,1 Prozentpunkt niedriger als im Oktober, im November vorigen Jahres hatte sie 3,9 Prozent betragen.

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