Frankenberg(pm). Frankenberg hat einen weiteren Schritt in Richtung Verkehrswende gemacht. Die meisten Einbahnstraßen in Frankenbergs Innenstadt sind mit dem Fahrrad künftig auch in der Gegenrichtung befahrbar. In den vergangenen Wochen wurden die entsprechenden Zusatzschilder „Fahrräder frei“ nach und nach montiert. In insgesamt zwölf Straßen oder Straßenabschnitten hat sich damit an der bisher bestehenden Verkehrsregelung etwas geändert. In beide Richtungen befahren werden können mit dem Fahrrad jetzt unter anderem die Ritterstraße, die Steingasse, die Straße Am Hain sowie die Stapenhorststraße.
Die Stadt setzt damit um, was einerseits inzwischen gesetzlich als Regelfall verankert ist, andererseits auch im städtischen Radverkehrskonzept als Maßnahme beschrieben ist. „Es geht darum, mehr Durchlässigkeit für Fahrräder zu erreichen, Wege zu verkürzen und damit das Fahrrad als Verkehrsmittel der Zukunft insgesamt attraktiver und wettbewerbsfähiger zu machen“, erklärt Bürgermeister Rüdiger Heß. „Im Gegenzug verlangen wir natürlich auch von Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern entsprechend Rücksicht im Straßenverkehr.“
Ein weiterer positiver Nebeneffekt der Einbahnstraßenöffnung ist die Sicherheit. Tatsächlich haben Verkehrsexperten herausgefunden, dass die Öffnung von Einbahnstraßen für Fahrräder in Gegenrichtung die Sicherheit erhöht. Denn Auto- und Radfahrer nehmen in den entsprechenden Straßen dann mehr Rücksicht aufeinander. Auch für Fußgänger nimmt die Sicherheit zu, denn es sind dort in der Regel keine Fahrräder mehr illegal auf den Bürgersteig unterwegs. Vor der Öffnung wurden alle Einbahnstraßen durch die Straßenverkehrsbehörde geprüft und eine Öffnung abgewogen. Eine Öffnung in beide Richtungen ist grundsätzlich nur möglich in Tempo-30-Zonen und bei ausreichender Begegnungsbreite und übersichtlicher Verkehrslage. So kommt es, dass auch einige Einbahnstraßen wie die Bergstraße aus Sicherheitsgründen weiterhin nicht in der Gegenrichtung geöffnet wurden.
