NABU gegen neue Seilbahntrasse

Waldeck(pm). Äußerst verwundert zeigt sich der NABU-Kreisvorstand über die Aussagen von Ministerpräsident Volker Bouffier zum Thema Neu-Trassierung einer Seilbahn mitten durch den Schlossberg Waldeck. „Wir haben den Eindruck, dass der Ministerpräsident nicht richtig über die Situation vor Ort informiert ist“, erklärte NABU-Kreisvorsitzender Heinz-Günther Schneider (Laisa). Der NABU wende sich nicht gegen eine Modernisierung der vorhandenen Seilbahn und auch nicht gegen eine Verlängerung der vorhandenen Trasse bis zum Seeufer, sondern gegen eine neue Trasse mitten durch den Schlossberg als FFH-Gebiet und Teil des Nationalparks Kellerwald-Edersee. Bouffier selbst habe darauf verwiesen, dass dieses Projekt grundsätzlich eine weitere Entwicklung der Landschaft einschränke.

Verwundert ist der NABU auch über das „demokratische und rechtsstaatliche Grundverständnis der Entscheidung von oben“. Für eine Änderung des Regionalplans sei normalerweise die Planungsversammlung Nordhessen zuständig. In diesem Fall aber werde der rechtsstaatliche Prüfungs- und Abwägungsprozess durch eine politische Entscheidung vorweggenommen. Es gehe um Baurecht, Denkmalschutz, FFH-Recht und die Nationalpark-Verordnung sowie um die erfolgte Förderung des betroffenen Gebietes im Rahmen des Naturschutzgroßprojekts. Der NABU sieht im Falle einer Realisierung der neuen Seilbahntrasse die Gefahr einer Rückzahlung der Fördermittel. Schneider: „Wir sind sehr gespannt, wie das Hessische Umweltministerium mit dem Seilbahnprojekt umgehen wird. Schließlich dürfte die Beeinträchtigung von Hessens einzigem Nationalpark hessen- und bundesweit Beachtung finden.“

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.