Arbeitsmarkt mit deutlicher Herbstbelebung

Arbeitslosenquote sinkt auf 3,3 Prozent, mehr offene Stellen als vor Corona
Korbach(pm). Mit dem Ende der Sommerferien hat es auf dem heimischen Arbeitsmarkt noch einmal kräftig geruckt: Die Zahl der Arbeitslosen ist im Agenturbezirk Korbach im September um 7,7 Prozent bzw. 510 Personen gesunken auf jetzt 6097. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang um 20,5 Prozent bzw. 1570 Personen. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,2 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent, vor einem Jahr hatte sie bei 4,1 Prozent gelegen, im September 2019 bei 3,1 Prozent. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder stellt sich nach den Worten von Agenturleiter Uwe Kemper weiter positiv dar. „Die Arbeitslosigkeit ist in unserem Agenturbezirk stärker gesunken, als es im September üblich ist. Gleichzeitig sind weiterhin mehr offene Stellen gemeldet als vor der Pandemie. Insofern blicke ich recht optimistisch ins vierte Quartal, zumal erneute harte Einschränkungen wegen Corona nach heutigem Stand nicht in Sicht sind.“ Mit Sorge sieht Kemper jedoch auf die Langzeitarbeitslosigkeit. „Im Bereich der Grundsicherung steigt die Langzeitarbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr weiter an. Hier versuchen wir intensiv, mit Qualifizierung, Coaching und Gesundheitslotsen gegenzusteuern.“

In allen Personengruppen ist die Arbeitslosigkeit im September gesunken, besonders auffällig bei den unter 25-Jährigen (um 124 auf 637, minus 16,3 Prozent) und bei den Männern (um 300 auf 3329, minus 8,3 Prozent). Bei den Frauen gibt es einen Rückgang um 210 (minus 7,1 Prozent), bei den Ausländern um 109 (minus 6,9) und bei den Älteren ab 50 Jahren um 74 (minus 3,1 Prozent). Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit ist in beiden Rechtskreisen zu verzeichnen: Im Bereich SGB III (Arbeitslosengeld) deutlich um 332 auf jetzt 2618 Personen (minus 11,3 Prozent). Im Bereich SGB II (Grundsicherung) um 178 Personen auf 3479 (minus 4,9 Prozent). Im Jahresvergleich entspricht das beim Arbeitslosengeld einem Rückgang um 33,5 Prozent, bei der Grundsicherung um 6,8 Prozent. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im September auf 1952 gesunken, das sind 31 weniger als im August. Beim Jahresvergleich ist jedoch ein weiterer Anstieg bei der Langzeitarbeitslosigkeit um 155 Personen bzw. 8,6 Prozent zu verzeichnen. Dieser ist auf den Bereich der Grundsicherung zurückzuführen, während es im Bereich Arbeitslosengeld einen leichten Rückgang um 2,1 Prozent gab. 3846 offene Stellen waren in den beiden Landkreisen gemeldet, 34 weniger als im August und 1283 mehr als im September 2020. Trotz den leichten Rückgangs im Monatsvergleich übersteigt der Stellenbestand weiter die Zahlen vor der Pandemie, als im September 2019 insgesamt 3327 Stellen zu besetzen waren. Im Agenturbezirk haben im September 8 Betriebe neu Kurzarbeit angezeigt, die bis zu 247 Beschäftigte betreffen kann. Im August hatte es 12 neue Anzeigen für maximal 77 Personen gegeben. Ob und in welchem Umfang die Betriebe tatsächlich kurzarbeiten, wird erst mit der Abrechnung deutlich, für die sie drei Monate Zeit haben. Für diese realisierte Kurzarbeit gibt es auf Agenturebene Hochrechnungen bis Mai, als in 1171 Unternehmen insgesamt 7387 Beschäftigte kurzgearbeitet haben (April: 1213 Betriebe, 8248 Beschäftigte).

Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im September 2830 Menschen arbeitslos gemeldet, 264 weniger als im August (minus 8,5 Prozent) und 797 weniger als vor einem Jahr (minus 22 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt deutlich von 3,5 auf 3,2 Prozent, im Vorjahr hatte sie bei 4,1 gelegen. Der Stellenbestand im Landkreis sinkt leicht um 69 auf 2144, das sind 736 mehr als im September 2020 (September 2019: 1807). 4 neue Kurzarbeits-Anzeigen gingen in Waldeck-Frankenberg ein, die für maximal 207 Personen gelten (August: 5 neue Anzeigen für bis zu 57 Beschäftigte). Auf Landkreisebene liegen Hochrechnungen zur tatsächlichen Kurzarbeit bis April vor: Danach waren in Waldeck-Frankenberg 5037 Beschäftigte in 694 Betrieben in Kurzarbeit (März: 5256 Personen in 724 Unternehmen).

Korbach mit Bad Wildungen. 1364 Menschen ohne Arbeit waren im September in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 121 weniger als im August (minus 8,1 Prozent) und 335 weniger als vor einem Jahr (minus 19,7 Prozent). Die Quote geht auf 3,3 Prozent zurück (minus 0,3 Prozentpunkte), gegenüber September 2020 entspricht das minus 0,8 Prozentpunkten.

Geschäftsstelle Frankenberg. 805 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 94 weniger als im Vormonat (minus 10,5 Prozent) und 338 weniger als im September 2020 (minus 29,6 Prozent). In Frankenberg sinkt die Quote ebenfalls um 0,3 Prozentpunkte auf jetzt 2,8 Prozent. Damit weist die Geschäftsstelle als einzige im Agenturbezirk eine Arbeitslosenquote von unter 3 Prozent auf (September 2020: 4,0 Prozent).

Geschäftsstelle Bad Arolsen. 661 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst. Im Vergleich zu August entspricht das einem Rückgang um 49 Personen (minus 6,9 Prozent) und zu September des Vorjahres um 124 Personen (minus 15,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,8 Prozent (August 4,0 Prozent, September 2020 4,4 Prozent).

Landkreis Schwalm-Eder. 3267 Arbeitslose waren im September im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 246 weniger als im August (minus 7,0 Prozent) und 773 weniger als im Vorjahresmonat (minus 19,1 Prozent). Die Quote sinkt von 3,6 auf 3,3 Prozent und liegt damit 0,8 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr. 1702 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, ein Plus von 35 gegenüber August und von 547 gegenüber September 2020 (September 2019: 1520). Im Schwalm-Eder-Kreis haben 4 Betriebe für maximal 40 Mitarbeiter neu Kurzarbeit angezeigt (August: 7 Anzeigen für bis zu 20 Beschäftigte). Nach der Hochrechnung über die tatsächliche Kurzarbeit haben im April im Landkreis 3211 Arbeitnehmer in 519 Betrieben kurzgearbeitet. Im März waren es 3843 Beschäftigte in 542 Betrieben.

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1484 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst – ein Rückgang um 136 gegenüber August (minus 8,4 Prozent) und um 397 gegenüber dem Vorjahresmonat (minus 21,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,2 Prozent. Im August hatte sie 3,5 Prozent betragen und im Vorjahresmonat 4,0 Prozent.

Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im September 907 Personen arbeitslos gemeldet, 35 weniger als vor vier Wochen (minus 3,7 Prozent) und 133 weniger im Jahresvergleich (minus 12,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt auf 3,5 Prozent (August: 3,7 Prozent, September 2020: 4,1 Prozent).

Geschäftsstelle Schwalmstadt. 876 Menschen auf Jobsuche zeigt die September-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber August ein Rückgang um 75 (minus 7,9 Prozent) und gegenüber dem Vorjahresmonat um 243 (minus 21,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,3 Prozent um 0,3 Prozentpunkt niedriger als im August, im September vorigen Jahres hatte sie 4,2 Prozent betragen.

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.