Bad Wildungen(pm). Die frauenpolitische Sprecherin der Freie Wähler Hessen und Bundestagskandidatin Kira Hauser äußert ihre Sorge um die Zukunft des Vereinssports und fordert besonders für den Damensport stärkere Unterstützung. Frauen, die Sport treiben wollen, hatten es noch nie leicht, galt Sport doch lange Zeit als maskulin und gesundheitsgefährdend. Auch wenn die Anzahl der Sportlerinnen und Sportler heute ausgeglichen ist, gibt es immer noch große Unterschiede, so sind Frauen auch im Sport in Führungspositionen auf allen Ebenen unterrepräsentiert und haben es oft schwerer, mit ihrem Sport bekannt zu werden. Unumstritten und wissenschaftlich belegt, u.a. durch Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der Meduni Wien, bringt Vereinssport auf vielen Ebenen mehr Vorteile als individuell organisierter Sport. Gerade jetzt ist es umso wichtiger, Integration und soziale Unterstützung in einem Sportverein zu leben und erleben.
Nach der langen Pandemie-bedingten Durstrecke kämpfen aber die Vereine, vor allem die Sportvereine, ums Überleben. Besonders der Damensport kann dabei auf deutlich weniger Sponsoren als der Herrensport zurückgreifen und ist so noch stärker auf die Einnahmen durch die Eintrittsgelder angewiesen. Ein Grund, warum vor allem in den Männersport investiert wird: Führungskräfte sind meist Männer und Männer investieren lieber in Männer – und das, obwohl Frauensport einer Nielsen-Umfrage zufolge als inspirierender, progressiver und familienfreundlicher wahrgenommen wird. Die ehrenamtlich geführten Sportvereine, die ihren Betrieb erst vor Kurzem wieder aufnehmen konnten, stehen darüber hinaus auch noch vor der schwierigen Entscheidung, ob sie bei Spielen mit Zuschauern die 2G- oder die 3G-Regel anwenden. Auch hier gilt, dass bei Anwendung der 2G-Regel deutlich mehr Menschen Zutritt in eine Halle haben als bei Anwendung der 3G-Regel. Gerade im Sport, wo es um Zusammenhalt geht, sollen Menschen vereint werden und gesellschaftliche Spaltungen überwunden werden. Dieses Ziel, heute wichtiger denn je, kann nur erreicht werden, wenn Vereine stärkere Unterstützung als bisher erfahren und ihre Entscheidungen nicht allein aus wirtschaftlichen Gründen treffen müssen.