Arbeitsmarkt erneut mit positiven Signalen

Arbeitslosenquote sinkt weiter, Höchststand bei freien Stellen
Korbach(pm). Weiter in ruhigem Fahrwasser bewegt sich der heimische Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote ist im August im Agenturbezirk Korbach erneut gesunken, auf jetzt 3,5 Prozent (Juli 3,6 Prozent). Dahinter stehen 6607 Arbeitslose, 139 weniger als im Vormonat (minus 2,1 Prozent). Gegenüber dem deutlich stärker von Corona geprägten August 2020 sind das 1628 Arbeitslose weniger, ein Rückgang um 19,8 Prozent. „Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder entwickelt sich weiter positiv. Von einer sich eintrübenden Stimmung in der Wirtschaft und Sorgen, beispielsweise in den Bereichen Tourismus und Gastronomie, ist in den August-Zahlen noch nichts zu merken“, kommentiert der Korbacher Agenturleiter Uwe Kemper. So sei die Zahl der Arbeitslosen von Juli auf August stärker gesunken als in den vergangenen fünf Jahren, also auch stärker als in den Jahren vor der Pandemie. „Gleichzeitig haben wir 3880 offene Stellen zu besetzen, das ist der Höchststand in den vergangenen fünf Jahren. Dies zeigt zum einen die erfreulicherweise stabile Wirtschaftsstruktur im Agenturbezirk. Zum anderen wird erneut der hohe Arbeitskräftebedarf deutlich, der uns künftig – besonders auf der Ebene der Fachkräfte und Fachexperten – noch intensiver beschäftigen wird.“ Zu den einzelnen Personengruppen: Ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen ist erneut bei den unter 25-Jährigen zu verzeichnen, von 740 auf 761 (plus 1,8 Prozent). Dies dürfte wie schon im Juli am Schuljahres- und Ausbildungsende liegen. Bei den Ausländern gab es eine Zunahme der Arbeitslosenzahlen um 1,6 Prozent, bei allen anderen Personengruppen sind Rückgänge zu verzeichnen: Männer minus 3,1 Prozent, ab 50-Jährige minus 2,2 Prozent und Frauen minus 0,8 Prozent. In beiden Rechtskreisen sind die Arbeitslosenzahlen im August gesunken: Im Bereich SGB III (Arbeitslosengeld) deutlich um 4,3 Prozent (minus 134 Arbeitslose auf aktuell 2950), im Bereich II (Grundsicherung) um 5 Personen auf 3657 (minus 0,1 Prozent). Im Jahresvergleich entspricht das beim Arbeitslosengeld einem Rückgang um 29,9 Prozent, bei der Grundsicherung um 9,2 Prozent. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt mit 1983 im August um 56 niedriger als im Juli. Im Bereich SGB III entsprechen 464 Langzeitarbeitslose genau dem Stand von August 2020. Im Bereich SGB II sind es mit 1519 Langzeitarbeitslosen 208 mehr als vor einem Jahr. 3880 offene Stellen waren im August in den beiden Landkreisen gemeldet, 144 mehr als im Juli und 1427 mehr als im Vorjahresmonat. Zum Vergleich: Im August 2019 waren 3320 offene Stellen gemeldet, vor fünf Jahren 2380. Die meisten Stellen sind aktuell in den Bereichen Zeitarbeit (694), Gesundheits- und Sozialwesen (422), Handel sowie Reparatur von Kfz (272) und im verarbeitenden Gewerbe (228) gemeldet. Im Agenturbezirk haben im August 11 Betriebe neue Kurzarbeits-Anzeigen gestellt, die bis zu 75 Beschäftigte betreffen können. Im Juli hatte es 16 neue Anzeigen für maximal 122 Personen gegeben. Ob und in welchem Umfang die Betriebe tatsächlich kurzarbeiten, wird erst mit der Abrechnung deutlich, für die sie drei Monate Zeit haben. Für diese realisierte Kurzarbeit gibt es auf Agenturebene Hochrechnungen bis April, als in 1215 Unternehmen insgesamt 8249 Beschäftigte kurzgearbeitet haben (März 1266 Betriebe, 9123 Beschäftigte).

Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im August 3094 Menschen arbeitslos gemeldet, 8 weniger als im Juli (minus 0,3 Prozent) und 846 weniger als vor einem Jahr (minus 21,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagniert bei 3,5 Prozent und liegt damit 1 Prozentpunkt niedriger als im August 2020.

5 neue Kurzarbeits-Anzeigen gingen in Waldeck-Frankenberg ein, die für maximal 57 Personen gelten (Juli: 12 neue Anzeigen für bis zu 112 Beschäftigte). Auf Landkreisebene liegen Hochrechnungen zur tatsächlichen Kurzarbeit bis März vor: Danach waren in Waldeck-Frankenberg 5269 Beschäftigte in 723 Betrieben in Kurzarbeit (Februar: 6623 Personen in 841 Unternehmen).

Korbach mit Bad Wildungen. 1485 Menschen ohne Arbeit waren im August in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 3 weniger als im Juli (minus 0,2 Prozent) und 358 weniger als vor einem Jahr (minus 19,4 Prozent). Die Quote verharrt bei 3,6 Prozent, gegenüber August 2020 entspricht das minus 0,8 Prozentpunkten.

Geschäftsstelle Frankenberg. 899 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 10 weniger als im Vormonat (minus 1,1 Prozent) und 315 weniger als im August 2020 (minus 25,9 Prozent). Frankenberg weist mit 3,1 Prozent erneut die niedrigste Arbeitslosenquote im Agenturbezirk auf. Im Juli hatte sie bei 3,2 Prozent gelegen, vor einem Jahr bei 4,2 Prozent.

Geschäftsstelle Bad Arolsen. 710 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst. Im Vergleich zu Juli sind das 5 Personen mehr (plus 0,7 Prozent) und zu August des Vorjahres 173 Personen weniger (minus 19,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt wie im Juli 4,0 Prozent (August 2020 5,1 Prozent).

Landkreis Schwalm-Eder. 3513 Arbeitslose waren im August im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 131 weniger als im Juli (minus 3,6 Prozent) und 782 weniger als im Vorjahresmonat (minus 18,2 Prozent). Die Quote sinkt von 3,7 auf 3,6 Prozent und liegt damit 0,8 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr.

Im Schwalm-Eder-Kreis haben 6 Betriebe für maximal 18 Mitarbeiter neu Kurzarbeit angezeigt (Juli: 4 Anzeigen für bis zu 10 Beschäftigte). Nach der Hochrechnung über die tatsächliche Kurzarbeit haben im März im Landkreis 3854 Arbeitnehmer in 542 Betrieben kurzgearbeitet. Im Februar waren es 4727 Beschäftigte in 693 Betrieben.

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1620 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst – ein Rückgang um 74 gegenüber Juli (minus 4,4 Prozent) und um 414 gegenüber dem Vorjahresmonat (minus 20,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,5 Prozent. Im Juli hatte sie 3,6 Prozent betragen und im Vorjahresmonat 4,4 Prozent.

Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im August 942 Personen arbeitslos gemeldet, 29 weniger als vor vier Wochen (minus 3 Prozent) und 130 weniger im Jahresvergleich (minus 12,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt auf 3,7 Prozent (Juli: 3,8 Prozent, August 2020: 4,2 Prozent).

Geschäftsstelle Schwalmstadt. 951 Menschen auf Jobsuche zeigt die August-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber Juli ein Rückgang um 28 (minus 2,9 Prozent) und gegenüber dem Vorjahresmonat um 238 (minus 20 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,6 Prozent um 0,1 Prozentpunkt niedriger als im Juli, im August vorigen Jahres hatte sie 4,5 Prozent betragen.

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